Neue Westfälische: KOMMENTAR Geiselnahme in der Sahara Niemandsland RALPH SCHULZE, MADRID
Bielefeld (ots)
Die gute Nachricht lautet: Vier westliche Sahara-Geiseln, die vor über drei Monaten von El-Kaida-Terroristen verschleppt wurden, sind frei. Die schlechte Botschaft: Zwei europäische Urlauber, ein Schweizer und ein Brite, werden noch immer festgehalten - offenbar, um die westlichen Regierungen weiter erpressen zu können. Die riesige Sahara-Region wird zunehmend zu einem Sicherheitsrisiko für Europa. Islamistische Extremisten aus dem Dunstkreis El Kaidas haben die größte Wüste der Welt als Aktions- und Rückzugsgebiet entdeckt. Ein gigantisches, unwirtliches Niemandsland, in dem nur die Gesetze der Wüste gelten und es auch Anti-Terror-Kommandos schwer haben. Die bewaffneten Islamisten in der Wüste leben von Waffenschmuggel, der Organisation illegaler Immigrantenströme quer durch die Wüste Richtung Europa und von Lösegeld-Erpressungen. Mit den millionenschweren Einnahmen finanzieren sie ihren "heiligen Krieg" gegen die westlich gesinnten Regierungen in Nordafrika. Und auch gegen die "Ungläubigen" in Europa. Aus gutem Grund wird inzwischen vor Abenteuerreisen in unsichere Wüstengebiete offiziell gewarnt. Es wird Zeit, die vielbeschworene neue Partnerschaft zwischen den Ländern beiderseits des Meeresgrabens weiter zu stärken.
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