Neue Westfälische: Obama und die Gesundheitsreform Schwere Prüfung JOACHIM ROGGE, WASHINGTON
Bielefeld (ots)
Genau sechs Monate nach Amtsantritt steht US-Präsident Barack Obama vor einer entscheidenden Wegmarke. Weit mehr noch als das gigantische, milliardenschwere Konjunkturpaket zu Beginn seiner Amtszeit, die teure Rettung taumelnder Banken und die Übernahme des insolventen Detroiter Autoriesen GM in staatliche Regie polarisiert die Gesundheitsreform die amerikanische Öffentlichkeit. Ihr Ziel: die Absicherung der medizinischen Grundversorgung nach deutschem Vorbild. Einen großen Teil seiner Wählerschaft hatte Obama diesem sozialen Wahlversprechen zu verdanken. Sein Ansatz, die großen Reformvorhaben parteiübergreifend anzugehen, hat sich inzwischen als naiv entpuppt. In beiden Häusern des Kongresses hat man eine hohe Fertigkeit entwickelt, präsidiale Wünsche zu zerpflücken. Die oppositionellen Republikaner nutzen die Gesundheitsreform als willkommenes Vehikel, Obamas Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Dass auch eigene Leute nicht mitziehen und offen gegen Obamas Reform-Herzstück Front machen, beschädigt den Präsidenten schwer. Dabei ist sein Reformplan über die Gesundheitsreform hinaus noch ehrgeizig genug. Oberbefehlshaber Obama wird zunehmend aufpassen müssen, dass ihm die Truppen beim weiteren Vormarsch auch folgen.
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