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Neue Westfälische: KOMMENTAR NRW nach der Wahl Rüttgers' Optionen BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Vor Kraft kaum laufen konnten
Nordrhein-Westfalens Christdemokraten nach ihrem Wahlsieg bei der 
Landtagswahl 2005. Nahezu alle CDU-Landtagsabgeordneten hatten ihr 
Mandat direkt gewonnen. Normalerweise ist damit hohes 
Selbstbewusstsein verbunden. Doch nicht im System Rüttgers. Der 
CDU-Landeschef bündelt alle Kraft auf seine Person. So auch jetzt 
wieder nach der Bundestagswahl, die die CDU gewonnen hat - trotz 
spürbarer Verluste.
Doch Rüttgers, der selbst ernannte Arbeiterführer, baut bereits vor, 
damit mögliche Missetaten des schwarz-gelben Regierungsbündnis in 
Berlin nicht zu Lasten der NRW-CDU gehen. Änderungen beim 
Kündigungsschutz und der Mitbestimmung lehnt er ab. Das würde von den
Gewerkschaften als Provokation verstanden und sei auch gar nicht 
nötig. Selbst die Klientel der Linkspartei versucht er zu bedienen, 
indem er eine Anhebung des Schonvermögens bei Hartz-IV-Empfängern 
fordert.
Der kluge Mann baut vor, heißt Rüttgers Devise. Er ahnt, dass ein 
farbgleiches Bündnis in Berlin seinem Ruf schaden kann. Doch seine 
Situation ist kommod, denn die Grünen lösen sich langsam aber stetig 
von den selbst angelegten Fesseln des rot-grünen Projekts. Mehr und 
deutlicher erkennbare Eigenständigkeit zahlt sich aus, wie die 
Zugewinne der Grünen am Sonntage zeigten.
Sollten sich die Liberalen in den Monaten bis zur Landtagswahl zu 
selbstbewusst zeigen, hat Rüttgers allemal die Option zu einem 
Pferdewechsel. Dem Land könnte es nur zuträglich sein, wenn die 
Grünen, wie in Hamburg, frischen Wind in die Landespolitik brächten.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

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