Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Rösler designierter FDP-Parteichef Revolutiönchen ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Bielefeld (ots)
Das, was in den letzten Tagen in der FDP geschah, wirkt wie der berühmte Sturm im Wasserglas. Oder wie ein Revolutiönchen. Da gab es hinter den Kulissen ein Hauen und Stechen - und dann wird lediglich der Vorsitzende ausgetauscht. Das ist enttäuschend und das wird der Partei vermutlich nicht ausreichen. Zu aufgewühlt ist die Basis. Nicht nur der NRW-Landesverband hatte sich mehr Aufbruch versprochen. Kritisiert wird in NRW beispielsweise auch Fraktionschefin Birgit Homburger. Und auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, der mit dem Projekt Ausstieg aus der Kernenergie hadert, ist mittlerweile etlichen Liberalen ein Dorn im Auge. Philipp Rösler hat erst einmal darauf verzichtet, seinen Machtanspruch in knallharte Entscheidungen umzumünzen. Bisher kommt der Aufbruch in der FDP auf zu leisen Sohlen daher. Allerdings hat Rösler gestern ein Versprechen in die Welt gesetzt. Er hat versprochen, personell und inhaltlich noch weitere Änderungen durchzusetzen. Daran wird der Hannoveraner zu messen sein. Die Konfrontation mit den Beharrungskräften in der FDP wird für den Neuen unausweichlich sein. Kämpfe wird es geben. Ob mit Brüderle oder mit dem auf einmal hochgelobten Westerwelle. Röslers echte Bewährungsprobe kommt erst noch.
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