Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Diskussion um Realisierbarkeit der Energiewende Herkulesaufgabe MATTHIAS BUNGEROTH
Bielefeld (ots)
Die Analyse von Jochen Homann, Chef der Bundesnetzagentur, fällt ebenso knapp wie bedenklich aus. Es geht zu langsam voran mit dem Ausbau des Stromnetzes in Deutschland. Was nichts anderes bedeutet als: Sollte sich am Tempo des Aus- und Neubaus leistungsstarker Stromleitungen nichts ändern, ist die von der schwarz-gelben Berliner Koalition ausgerufene Energiewende im derzeit geplanten zeitlichen und qualitativen Umfang nicht machbar. Gas geben bei der Umsetzung eines der wichtigsten Reformprojekte der Merkel-Regierung ist deshalb wichtiger, als irritierende Forderungen nach einer doch noch zu verlängernden Laufzeit von Atommeilern ins Gespräch zu bringen, wie es Unionsfraktionsvize Michael Fuchs unglückseligerweise tat. Alle Koalitionspartner sind gefordert, sich ohne Wenn und Aber hinter die Ziele der Energiewende zu stellen. Denn Energiepolitik ist die Nabelschnur eines jeden Industrielandes, die nicht durchtrennt werden darf, ohne gleichzeitig realisierbare Konzepte zu verfolgen, die die Energieversorgung jederzeit und lückenlos zu vertretbaren Preisen sicherstellen. In diese Herkulesaufgabe sollte möglichst auch die Opposition im Bundestag eingebunden werden. Denn Rückenwind aus allen Bundesländern tut bitter not.
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