Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Fracking-Gutachten des Landes NRW Keine Kompromisse MATTHIAS BUNGEROTH
Bielefeld (ots)
Das Trinkwasser ist eines der höchsten Güter, die es auf dem Lebensmittelsektor in Deutschland gibt. Die einwandfreie Qualität des Grundwassers zu schützen ist deshalb eine der vornehmsten Aufgaben unserer Kulturgesellschaft. Dem haben sich auch die ebenso nachvollziehbaren wie legitimen Begehrlichkeiten der Energiewirtschaft unterzuordnen. Ist das Grundwasser erst einmal verschmutzt, dann ist es dauerhaft verschmutzt. Mit heute unabsehbaren Folgen für die nächsten Generationen. Es kann nicht sein, dass ein Wasserversorger für den Bau einer Wasserleitung eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorlegen muss, während es entsprechende Regelungen für das Fracking noch nicht gibt. Wir können es nicht zulassen, dass ein Cocktail von Chemikalien in dutzende Bohrlöcher in 1.500 Meter Tiefe des Erdreichs gepresst wird, von dem heute niemand mit Sicherheit sagen kann, welche Wirkung er im Laufe von Jahren entfalten wird. Hier gilt ohne Wenn und Aber: keine Kompromisse. Dass bisher die Bundesländer in Sachen Fracking unterschiedliche Ansätze verfolgt haben, ist schon unverständlich genug. In dieser Sache muss sich der Bundestag eindeutig positionieren. Sollen wir erst eine Langzeitstudie abwarten, die beweist, dass das deutsches Grundwasser durch Fracking nachhaltig geschädigt wurde?
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