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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Drohnen-Beschaffung Ethische Fragen BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Sie sind elf Meter lang und können bis zu 40 Stundenkilometer schnell fliegen. Und sie können töten. Still und kaum bemerkbar nähern sie sich ihrem Ziel. Ferngesteuert aus Leitzentralen, die tausende Kilometer entfernt vom Einsatzgebiet liegen. Kein Wunder, dass Militärs das Gerät als eine Art Wunderwaffe begreifen. Wunderwaffe? Da war doch ein deutscher Mythos. Im Ersten Weltkrieg schoss die kaiserliche Armee mit Krupps Dicker Bertha und ihren 420-mm-Granaten die Festung Lüttich sturmreif. Im Zweiten Weltkrieg schließlich setzten die Nationalsozialisten auf eine entwickeltere Wunderwaffentechnik - Raketen vom Typ "Vergeltungswaffe". Schon damals ging es ums Töten ohne Gefahr für die eigenen Soldaten. Die Erinnerung an die Geschichte vermeintlicher Wunderwaffen geböte zumindest eine intensive Diskussion über die Beschaffung von Drohnen für die Bundeswehr. Die damit verbundenen ethischen und moralischen Fragen sollten nicht hopplahopp beiseitegedrängt werden durch einen vermeintlichen Testlauf mit israelischen oder US-amerikanischen Tötungsmaschinen. Zumal alle bisherigen Erfahrungen dafürsprechen, dass der kriegerische Drohneneinsatz gleiche oder ähnliche Folgen hat auf die Psyche des Bedienungspersonals wie herkömmliche Kampfeinsätze zu Boden oder in der Luft. Der günstige Stückpreis von Drohnen von etwa fünf Millionen Euro sollte jedenfalls kein Argument sein.

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