Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Zahl der Wildunfälle auf Rekordhoch Zeit zum Handeln MATTHIAS BUNGEROTH
Bielefeld (ots)
Die Zahlen sind alarmierend: Knapp 260.000 Wild-unfälle wurden von den Versicherern hierzulande 2012 registriert - so viele wie noch nie. Der Schaden ist mit 583 Millionen Euro immens. Jedes Jahr kommen zwischen 20 und 30 Menschen bei Wildunfällen ums Leben. Doch flächendeckendes Handeln gibt es bislang nicht, um dieses Problem anzugehen. Dabei sollte die Strategie zweigleisig sein: Zum einen müssen sich Kraftfahrer noch mehr bewusst machen, zu welcher Tages- und Jahreszeit sie auf den Straßen unterwegs sind und welche Risiken dies für Wildschweine oder Rehe bedeutet. Auch auf abgelegenen Landstraßen gibt es mitunter eine Verkehrsdichte, die dem Lebenswandel dieser Arten einfach zuwiderläuft. Ein Großteil der Wildunfälle ereignet sich im Sommer und Herbst, der Brunftzeit. Vorausschauend fahren und immer bremsbereit sein, das klingt nach einer Binsenweisheit, ist aber ein probates Mittel, um das Risiko von Zusammenstößen mit Wild zu vermeiden. Im Dunkeln und bei der Fahrt durch Felder und Wälder steigt die Gefahr. Doch es gibt auch in der In-frastruktur einiges zu tun: Versuche auf 25 Teststrecken in Schleswig-Holstein haben laut ADAC ergeben, dass sich die Zahl der Wildunfälle dort nach Aufstellung von Duftzäunen und Reflektoren um 80 Prozent senken ließ. Ein Aufwand, den man sich leisten sollte. Im Interesse von Mensch und Tier.
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