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Wie seelische Erfahrungen unser Erbgut prägen

Hamburg (ots)

Noch heute ist Charles Darwins These vom Überleben
des Stärksten weit verbreitet. Doch in einigen Punkten irrte der 
Evolutionsforscher, wie der Arzt und Buchautor Dr. Joachim Bauer im 
Interview mit der Frauenzeitschrift FÜR SIE (11/09; EVT: 12. Mai) 
erläutert. "Der Darwinismus betrachtet die Biologie zu sehr wie eine 
kapitalistische Veranstaltung", sagt der Facharzt für 
psychotherapeutische Medizin. Die Rolle des Kampfes würde zu stark 
betont, dabei sei sie nur ein sekundäres Phänomen. Tatsächlich habe 
die Umwelt erheblichen Einfluss auf die Arbeit unserer Gene.
"Gene können von außen kommende Signale registrieren und reagieren
darauf mit einer Veränderung ihrer Aktivität", so der Experte. 
Stressgene in den Nervenzellen des Gehirns beispielsweise würden nur 
dann aktiviert, wenn wir uns überfordert oder bedroht fühlten. 
"Sobald das Problem beseitigt ist, stellen die Gene ihre Arbeit 
wieder auf Ruhebetrieb."
Zugleich könnten "genetische Werkzeuge" in den Zellen sogar das 
Erbgut umbauen, so dass neue genetische Konstellationen entstehen. 
Eben dieser kreative Prozess sei der Grund, dass im Verlauf der 
Evolution regelmäßig immer komplexere Lebewesen entstanden sind. "Zu 
den Einflüssen der Umwelt, die solche Spuren im Erbgut hinterlassen 
können, gehören Ernährung, Giftstoffe und auch seelische 
Erfahrungen", sagt Dr. Bauer.
In Studien konnte etwa gezeigt werden, dass sich bei Menschen, die
in der Kleinkindphase zu wenig Geborgenheit erhielten, die Stressgene
so veränderten, dass die Betroffenen später anfälliger für Stress und
seelische Erkrankungen waren.
Bauers Resümee aus diesen revolutionären biologischen 
Erkenntnissen: "Wir tragen eine große Verantwortung, die Biosphäre zu
schützen und Lebensbedingungen zu erhalten, in denen wir gesund 
bleiben können."  Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur 
Veröffentlichung frei.
Rückfragen an:
Dennis Kayser
Redaktion FÜR SIE
Tel. 040/2717-3271
Fax  040/2717-2059
Bitte Kontaktdaten nicht veröffentlichen.

Pressekontakt:

Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
JAHRESZEITEN VERLAG
Tel. 040/2717-2493
Fax 040/2717-2063
E-Mail presse@jalag.de

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