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"Panorama" - Wehrbeauftragter erhebt schwere Vorwürfe gegen Bundeswehr: "Versagen bei psychiatrischer Versorgung"

Hamburg (ots)

Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages,
Reinhold Robbe, wirft im ARD-Magazin "Panorama" vom NDR der Führung 
des Sanitätsdienstes der Bundeswehr "Versagen" vor (Sendung: 
Donnerstag, 10. Dezember, 22.00 Uhr, Das Erste). "Die psychiatrische 
Versorgung der Soldaten ist nicht ausreichend und dringend 
verbesserungswürdig", warnt Robbe.
Die Zahl der durch den Afghanistan-Einsatz traumatisierten 
Soldaten ist dramatisch angestiegen. In den Psychiatrien der 
Bundeswehrkrankenhäuser müssen nach Recherchen von "Panorama"  
Soldaten zum Teil zwei Monate und länger auf einen Termin warten. Für
die hilfesuchenden Soldaten sei das eine Katastrophe, so der 
Wehrbeauftragte. "Wir haben eine schlechte Versorgung in den 
psychiatrischen Abteilungen der Bundeswehrkrankenhäuser. Es fehlen 
Psychiater, es fehlen Psychologen", so Robbe in "Panorama".
Von den derzeit 38 Psychiaterstellen der Bundeswehr sind nach 
offiziellen Angaben der Bundeswehr derzeit nur 24 besetzt. Nach 
"Panorama"-Recherchen ist das Defizit im Bundeswehrkrankenhaus 
Hamburg besonders groß. Von acht Psychiaterstellen sind dort nur zwei
besetzt. Die Ambulanz der Psychiatrie musste daher in Teilen 
geschlossen werden. In Afghanistan ist landesweit sogar nur ein 
Bundeswehr-Psychiater im Einsatz, zuständig für 4500 Soldaten.
"Ich habe fast jeden Tag mit Soldaten zu tun, die mir sagen, dass 
sie auf einen Termin beim Psychiater zum Teil wochen- und monatelang 
warten müssen. Ebenso berichten mir die Fachärzte in den 
Psychiatrischen Abteilungen, dass sie wegen der Personalknappheit 
nicht in der Lage sind, das aufrecht zu erhalten, was eigentlich 
notwendig wäre", so Robbe in  "Panorama". Wenn Soldaten Hilfe in 
Anspruch nehmen möchten und keiner für sie da ist, dann sei das ein 
"Armutszeugnis für den Dienstherren".
Die Bundeswehr weist diese Vorwürfe zurück. "Die psychiatrische 
Versorgung der Soldaten in der Bundeswehr zeigt keine Defizite", sagt
Oberstarzt Ulrich Eickstädt vom Sanitätsführungskommando der 
Bundeswehr im "Panorama"-Interview. "Die Behandlung ist gut, und wir 
sind ständig bestrebt, nach den Erkenntnissen, die uns vorliegen, 
auch die bereits gute Versorgung weiterhin zu verbessern."

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
Telefon: 040 / 4156 - 2333
Fax: 040 / 4156 - 2199
r.plessmann@ndr.de
http://www.ndr.de

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