NDR Umfrage in Mecklenburg-Vorpommern: SPD bleibt stärkste Partei
Hamburg (ots)
Einen Monat vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich eine Ausgangssituation ohne große Veränderungen ab. Dabei kann die SPD ihren Vorsprung in der Wählergunst halten. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Wenn die Bürger von Mecklenburg-Vorpommern schon am nächsten Sonntag einen neuen Landtag wählen würden, entfielen 34 Prozent der Stimmen auf die Sozialdemokraten - wie schon bei der letzten Erhebung im Juni 2011. Die CDU käme erneut auf 30 Prozent. Im Vergleich zur letzten Landtagswahl würden sich damit beide Parteien verbessern. 2006 errang die SPD 30,2 Prozent der Stimmen, die CDU 28,8.
Auch die Linke würde im Vergleich zu ihrem Ergebnis der letzten Landtagswahl etwas zulegen. Sie erreicht in der aktuellen Umfrage 18 Prozent (+ 1 Prozentpunkt im Vergleich zum Juni). Auf die Grünen entfallen 8 Prozent der Stimmen - auch dies ein unveränderter Wert. Sie wären erstmals im Landtag vertreten. Die FDP dagegen würde deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Sie käme nur noch auf 3 Prozent der Stimmen (- 1 Prozent Punkt im Vergleich zum Juni).
Auch die NPD wäre nach dieser Umfrage nicht mehr im Landesparlament vertreten. Aktuell liegt sie wie bereits im Juni bei 4 Prozent. Bei der Landtagswahl 2006 hatte sie noch mit 7,3 Prozent der Stimmen abgeschnitten.
Mit dem Ergebnis für SPD und CDU könnte die Große Koalition in Schwerin ihre Arbeit fortsetzen. Die rot-schwarze Landesregierung hat nach wie vor einen relativ großen Rückhalt in der Bevölkerung. 49 Prozent der Befragten sind insgesamt zufrieden mit der Regierungsarbeit, geringfügig weniger als bei der letzten Umfrage. Der Anteil der Unzufriedenen liegt konstant bei 47 Prozent. Damit geht die aktuelle Landesregierung unter besseren Vorzeichen in die Wahl als die letzten drei Vorgängerregierungen.
Dennoch ist die Stimmungslage bei den Wählern uneinheitlich. Eine steigende Zahl von Bürgern bewertet die wirtschaftliche Situation in Mecklenburg-Vorpommern skeptisch (69 Prozent). Nur etwa jeder fünfte hält die Anstrengungen der Landesregierung zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit für ausreichend (21 Prozent). Und nur 39 Prozent sind mit der Wirtschaftspolitik zufrieden. Auch in der Schul- und Bildungspolitik gibt es offenbar viel Kritik: Hier liegt die Zufriedenheit nur bei 30 Prozent. Auch wenn hier die Bewertungen besser ausfallen als vor der Landtagswahl 2006, überwiegt die Unzufriedenheit nach wie vor deutlich. In der Innenpolitik ziehen die Bürger eine positivere Bilanz: Hier ist fast die Hälfte mit der Politik der Landesregierung zufrieden (49 Prozent), der Wert hat jedoch abgenommen. Das gilt auch für die Verkehrspolitik, wo die Zufriedenheit mit 58 Prozent noch am höchsten ist.
Den Sozialdemokraten wird in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin eine Führungsrolle zugeschrieben. Fast jeder zweite Bürger ist zurzeit der Meinung, die SPD solle die nächste Landesregierung führen (48 Prozent). Nur ein Viertel der Wähler schreibt diese Rolle der CDU zu (25 Prozent). Mit Ministerpräsident Erwin Sellering hat die SPD unverändert den beliebtesten Spitzenkandidaten. 72 Prozent der Bürger sind mit seiner Arbeit zufrieden. CDU-Spitzenkandidat Lorenz Caffier kommt hier auf 43 Prozent. Helmut Holter von der Linken liegt mit 33 Prozent auf Platz drei. Die Popularität Sellerings wird auch bei der Direktwahlfrage deutlich. Könnten die Bürger des Landes den Regierungschef direkt bestimmen, käme der Amtsinhaber auf 67 Prozent. Lorenz Caffier hat etwas zugelegt, liegt aber mit aktuell 15 Prozent immer noch deutlich zurück.
Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom 29. Juli bis zum 2. August 2011 per Telefon 1001 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in Mecklenburg-Vorpommern. Die Fehlertoleranz beträgt 3,1 Prozentpunkte (bei 50% Anteilswert, 1,4 Prozentpunkte bei 5% Anteilswert).
Hinweis an die Redaktionen: Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.ndr.de abrufbar.
4. August 2011
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