Wohnungsmarkt: Drastischer Preisanstieg in vielen norddeutschen Städten
Hamburg (ots)
Der norddeutsche Wohnungsmarkt verzeichnete in den vergangenen fünf Jahren einen drastischen Preisanstieg. Die höchste Verteuerung bei Neuvermietungen gab es mit insgesamt 25,9 Prozent in Wolfsburg, die größte Preissteigerung beim Hausverkauf mit 30 Prozent in Braunschweig. Spitzenreiter im Mietpreis sind nach wie vor die Stadt Hamburg und ihr Umland, der so genannte Speckgürtel. In der Hansestadt liegt der Quadratmeterpreis bei durchschnittlich 8,87 Euro, in Norderstedt bei 8,02 Euro, in Wedel bei 7,97 Euro und in Ahrensburg bei 7,94 Euro. Ein Eigenheim in Hamburg kostet im Schnitt 413.909,00 Euro - auch das ein Spitzenwert. Das sind einige der Ergebnisse des trimedialen Projekts "Wie wohnt der Norden?". NDR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben dafür Hunderte von Statistiken und Datenbanken ausgewertet. In der Dokumentation "Wie wohnt der Norden?" präsentiert Reporterin Susann Kowatsch am Montag, 2. September, um 21.00 Uhr im NDR Fernsehen die interessantesten Ergebnisse und die Geschichten dahinter.
Die höchsten Preisanstiege bei Neuvermietungen verzeichnen nach Wolfsburg die Städte Lohne (+ 25.5 Prozent), Aurich (+ 24,7 Prozent), Oldenburg (+ 23.2 Prozent) und Leer (+ 23,0 Prozent). Beim Hausverkauf folgen auf Braunschweig die Städte Hamburg (+ 28.2 Prozent), Oldenburg (+ 27,2 Prozent) und Schwerin (+ 27 Prozent). Ausgewertet wurden die Daten und Angebotspreise in Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern.
Die Stadt in Norddeutschland mit dem größten negativen Pendlersaldo ist Garbsen: Dort pendeln jeden Tag 7000 Menschen mehr aus als ein. Insgesamt arbeiten mehr als 16.000 der rund 62.000 Garbsener nicht in ihrer Heimatstadt. Die kleinste Zahl von Pendlern hat die Hallig Gröde: Vier Menschen verlassen die Insel jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit. Insgesamt pendeln jeden Tag 2.419.554 Menschen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen zu ihrem Arbeitsplatz in eine andere Stadt. Für Mecklenburg-Vorpommern liegen keine Daten vor.
In einigen Regionen Norddeutschlands, so das Ergebnis der Daten-Recherche, sind Immobilien heute keine sichere Geldanlage mehr. Aus einer dem NDR vorliegenden detaillierten Datenstudie des Kreises Nordfriesland geht hervor, dass in manchen Gemeinden der Bestand nicht marktfähiger Ein- und Zweifamilienhäuser bereits bei 60 bis 70 Prozent liegt. Das Eigenheim als sichere Altersanlage - diese Zeiten sind in vielen Gebieten Norddeutschlands vorbei.
Extremer Leerstand von Wohnraum ist in einigen Regionen Mecklenburg Vorpommerns zu verzeichnen (Groß Luckow: 38,6 Prozent, Gribow: 29,4 Prozent, Dranske: 27,4 Prozent, Damerow: 26 Prozent). Rund ein Viertel der 2200 Schlösser und Herrenhäuser in dem nordöstlichen Bundesland sind bedroht. Bei rund 5 Prozent ist keine Renovierung mehr möglich.
Alle Zahlen und Fakten können die Zuschauer vom 2. September an begleitend auf www.NDR.de/wohnen einsehen. Eine übersichtlich aufbereitete, interaktive Karte zeigt, wie es in der eigenen Gemeinde oder dem Nachbarkreis aussieht.
Die Dokumentation "Wie wohnt der Norden?" steht zur Ansicht im Vorführraum des NDR Presseportals zur Verfügung.
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