NDR Umfrage in Niedersachsen: Patt der politischen Lager
Hamburg (ots)
Die CDU liegt in Niedersachsen in der Gunst der Wahlberechtigten aktuell deutlich vorn. Allerdings erreicht sie zusammen mit der FDP zurzeit nicht die Mehrheit. Bei den aktuellen Mehrheitsverhältnissen wären rein rechnerisch eine schwarz-grüne Regierung oder eine große Koalition möglich. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks.
Wenn schon am nächsten Sonntag in Niedersachsen gewählt würde, wäre die CDU wieder die stärkste Partei im Land, wie schon bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2013. Aktuell liegt die Union bei 40 Prozent. Sie hat damit im Vergleich zur letzten Landtagswahl deutlich hinzugewonnen (2013: 36,0 Prozent). Die SPD erreicht in der NDR Umfrage 32 Prozent (2013: 32,6 Prozent). Platz drei behaupten bei deutlichen Verlusten die Grünen mit 9 Prozent (2013: 13,7 Prozent), gefolgt von der FDP mit aktuell 7 Prozent (2013: 9,9 Prozent).
Neu im Landesparlament vertreten wäre die AfD. Sie erzielt in der NDR Umfrage jetzt 6 Prozent. Die Linke hingegen würde mit 3 Prozent erneut an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern (2013: 3,1 Prozent).
Nach dem Ergebnis der NDR Umfrage würde die amtierende rot-grüne Landesregierung bei einer Neuwahl zurzeit ihre Mehrheit nicht zurückgewinnen. Mit ihrer Leistung sind die Wahlberechtigten in Niedersachsen dennoch überwiegend zufrieden (56 Prozent). Dementsprechend ist mehrheitlich keine ausgeprägte Wechselstimmung im Land feststellbar. 42 Prozent der Wahlberechtigten befürworten eine SPD-geführte Landesregierung, 41 Prozent sähen lieber die CDU an der Regierungsspitze. Im Vergleich zur Lage zu Beginn der Legislaturperiode hat sich das Bild hier jedoch zu Lasten der Sozialdemokraten verändert.
Bei einer Direktwahl würde Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) laut NDR Umfrage mit 45 Prozent deutlich besser abschneiden als sein Herausforderer Bernd Althusmann (CDU), der 34 Prozent erreicht. Allerdings hat Stephan Weil im Verlauf des Jahres 2017 an Zustimmung verloren, während Althusmann aufgeholt hat. Derzeit sind 53 Prozent der Befragten mit der Leistung von Stephan Weil zufrieden oder sehr zufrieden, mit der von Bernd Althusmann 36 Prozent.
Den Fraktionswechsel der Abgeordneten Elke Twesten, die von den Grünen zur CDU übergetreten ist, damit die rot-grüne Regierungsmehrheit kippte und die vorgezogenen Landtagswahlen auslöste, sehen die Befragten überwiegend kritisch. Dass Twesten ihr Mandat behalten hat, findet eine große Mehrheit von 72 Prozent nicht richtig. Nutzen wird Twestens Entscheidung eher der Opposition, erwarten 43 Prozent. Nur wenige gehen von einem Vorteil für die rot-grüne Landesregierung aus (11 Prozent). Es meinen aber viele, dass letztlich keine von beiden Seiten davon profitieren wird (37 Prozent).
Die Abstimmung einer Regierungserklärung Stephan Weils mit VW im Jahr 2015 bewerten die meisten Bürgerinnen und Bürger als falsch (59 Prozent). Nur 27 Prozent sehen dies unkritisch.
Das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap befragte im Auftrag des NDR am 8. und 9. August 2017 insgesamt 1003 zufällig ausgesuchte, wahlberechtigte Personen ab 18 Jahren in Niedersachsen. Die Fehlertoleranz beträgt zwischen 1,4 Prozentpunkten (bei 5% Anteilswert) und 3,1 Prozentpunkten (bei 50% Anteilswert).
Hinweis an die Redaktionen: Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.NDR.de abrufbar.
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