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Vier Grimme-Preise für NDR (Ko-)Produktionen

Vier Grimme-Preise für NDR (Ko-)Produktionen
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Hamburg (ots)

Die Autorinnen Isabell Beer und Isabel Ströh bekommen für ihre intensiven digitalen STRG_F-Recherchen zu sexueller Gewalt einen Grimme-Preis, der ihre "besondere journalistische Leistung" würdigt. Die Auszeichnung ist in der Kategorie "Information & Kultur" angesiedelt. STRG_F wird vom NDR für funk produziert.In den Kategorien "Fiktion" und "Unterhaltung" werden zwei NDR Serien mit dem renommierten Preis ausgezeichnet, die beide im Rahmen des "Nordlichter"-Förderprogramms von NDR, MOIN Filmförderung Hamburg und der nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen entstanden sind: "Festmachen" von Hilke Rönnfeldt (Buch und Regie; ebenfalls ausgezeichnet: Jenny Lou Ziegel für die Bildgestaltung) und "Player of Ibiza" von Ellen Holthaus, Miriam Suad Bühler, Bruno Alexander, Emil Belton und Oskar Belton (Buch). Bruno Alexander, Oskar Belton und Emil Belton führten auch Regie. Sie bekommen den Grimme-Preis wie auch Darstellerin Larissa Sirah Herden, stellvertretend für das Ensemble, und Ina-Christina Kersten, stellvertretend für die Produktion. Einen weiteren Preis gibt es für das Explainer-Format "ATLAS" in der Kategorie "Kinder und Jugend" (NDR für funk). Geehrt werden die Autor*innen Leonie Haenchen, Nikolas Holl, Lucie Schöner, Philipp Weimar und Paula Menzel. Am 4. April werden die Grimme-Preise in Marl überreicht.

NDR Intendant Joachim Knuth: "Die ausgezeichneten Recherchen und Filme des NDR berühren unterschiedliche Themen und Genres. Was sie eint: Es sind Formate von jungen Kolleginnen und Kollegen für ein junges Publikum. Das zeigt, wie viele Begabungen im journalistischen wie fiktionalen Bereich unser Haus hervorbringt. Ich gratuliere den Ausgezeichneten und den Teams, die hinter den Produktionen stehen, sehr herzlich!"

Der Preis für Isabell Beer und Isabel Ströh bezieht sich auf zwei Recherchen:

In dem Film "STRG_F: Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter" untersuchen die beiden STRG_F Reporterinnen die App "Likee", die offenbar von Pädokriminellen durchzogen ist. Schon nach kurzer Zeit stoßen sie in ihrer Recherche auf Livestreams von Kindern, die sich ausziehen und nackt zeigen. Um zu verstehen, wie dieses Cybergroomering in der App funktioniert und wie die Täter vorgehen, führen die Journalistinnen drei Abende lang sogenannte Scheinkindversuche durch, bei denen sich ihre Kolleginnen Mette Marit Olsson und Magdalena Stefely (funk) als 12- und 13-jährige Mädchen ausgeben. Die STRG_F-Journalistinnen sprechen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem Bundeskriminalamt über die Ergebnisse der Recherche. Die Redaktion für den Film von Isabell Beer, Isabel Ströh, Simone Horst und Clara Vesely hatten Anna Orth, Lutz Ackermann und Salome Zadegan (alle NDR).

Was passiert, wenn ein unscheinbarer Einladungslink zu einer Telegram-Gruppe der Schlüssel zu einem erschreckenden Vergewaltiger-Netzwerk ist? Für den Film "STRG_F: Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram" haben Isabell Beer und Isabel Ströh mehr als ein Jahr in diesem Netzwerk recherchiert und eine Welt voller sexualisierter Gewalt, K.o.-Mitteln, krimineller Machenschaften entdeckt. Sie gelangten in Telegram-Gruppen mit hunderten bis zehntausenden Mitgliedern - darunter auch Deutsche. Die Redaktion hatten hier Anna Orth und Lutz Ackermann.

Die Grimme-Jury begründet die Auszeichnung so (Auszüge): "Mit journalistischer Hartnäckigkeit, Akribie und Professionalität, aber gleichzeitig auch großer Sensibilität tauchen die beiden Journalistinnen und ihr Team in die digitalen Abgründe ein, in denen schwerste Straftaten begangen werden. Bemerkenswert ist auch die Art, wie Isabell Beer und Isabel Ströh ihr Vorgehen Schritt für Schritt erklären: journalistische Transparenz, wie sie in gegenwärtigen Mediendiskursen oft gefordert wird. Trotz der schweren und brutalen Inhalte der Dokus gelingt es den Autorinnen, einen respektvollen Zugang zu wahren, ohne Voyeurismus oder Effekthascherei. Isabell Beer und Isabel Ströh zeigen, wie wichtig investigativer Journalismus in digitalen Räumen ist. Ihre Arbeit ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Medien gesellschaftliche Missstände aufzeigen können."

Im Mittelpunkt der fünfteiligen Serie "Festmachen" steht Schiffsoffizierin Malika (Salka Weber) kurz vor der Beförderung zur Kapitänin. Dann geschieht ein Unfall an Bord, bei dem Malika ihre Crew und sich selbst in Gefahr bringt. Weitere Darsteller*innen sind Nils Rovira-Munoz, Karsten Antonio Mielke, Jochen Nickel, Peter Plaugborg, Meryem Ebru Öz und Nina Petri. Hergestellt wurde die Serie von der Leitwolf Filmproduktion GmbH (Produzentin: Anette Unger, Producerin: Paula Lichte). Die Redaktion hatten Philine Rosenberg und Ira Neukirchen.

Aus der Begründung der Jury: "Die Sinnlichkeit der konkreten Welt, mit der uns die kleine Serie erwischt, ist überwältigend. Hier wird etwas eingelöst, das so selten im Fernsehen zu finden ist: der Beweis, dass Film mit seinen Mitteln etwas Großes verhandeln kann, das mit Worten unausgesprochen bleibt. Eine scheinbar kleine Geschichte von der Arbeit am Wasser, die so viel aktuelle Relevanz mitbringt, das ist eine erfrischende Irritation."

Ebenso wie "Festmachen" entstand auch "Player of Ibiza" innerhalb der Nachwuchs-Reihe "Nordlichter". In der fünfteiligen Comedy-Serie im Mockumentary-Style werden Reality-TV, Sexismus und fragile männliche Egos unter die Lupe genommen. Die fünf Teilnehmer der Reality-Show werden gespielt von Bruno Alexander, Emil Belton, Charles Booz Jakob, Arman Kashani und Sammy Scheuritzel, weitere Darsteller*innen sind Martin Brambach, Altine Emini, Paula Goos und Larissa Sirah Herden. Regie führten Bruno Alexander, Oskar Belton und Emil Belton; Buch: Ellen Holthaus, Miriam Suad Bühler, Bruno Alexander, Emil Belton, Oskar Belton; Idee: Ina-Christina Kersten; Produzent*innen; Carsten Kelber, Ina-Christina Kersten; Producer: Max Mattis; Redaktion: Sabine Holtgreve. "Player of Ibiza" ist eine Produktion der Pyjama Pictures GmbH und Kleine Brüder GmbH.

Die Jury: "'Player of Ibiza' ist eine wilde Mediensatire, die sich nicht nur sehr unterhaltsam das Trash-Genre vorknöpft, sondern auch klug aktuelle Diskurse verwebt. Das Trio Belton-Belton-Alexander beweist in dieser Produktion zum wiederholten Mal ein großes Gespür für Timing und Besetzung. Wie auch schon 'Die Discounter' lebt die Serie von ihrem fantastischen und ungewöhnlichen Cast. Das ist haudrauf und jungshumorig. Aber es steckt so viel Spielwut drin, so viel gutes Timing und Rhythmus. Und lustig ist es auch."

Das Explainer-Format "ATLAS" von NDR/funk bringt seit fast drei Jahren jede Woche Stories aus dem Ausland für 16- bis 29-Jährige: Die Hosts Tessniem Kadiri und Don Pablo Mulemba erklären in 10- bis 20- minütigen Videos gegenwärtige Probleme und Konflikte. Dafür sprechen sie mit Menschen vor Ort, die aus erster Hand berichten. Korrespondent*innen der ARD geben Hintergrundinformationen und ordnen Sachverhalte ein. "ATLAS" ist auf YouTube, in der ARD Mediathek und auf funk.net zu sehen. Produzent ist die Hyperbole Medien GmbH im Auftrag des NDR für funk. Redaktionell verantwortet die NDR Auslandsredaktion das Format (Sascha Storfner).

Die Grimme-Jury: "Das YouTube-Format ist speziell für die Generation Z konzipiert. Die informierende und orientierende Qualität wird nie überlagert von unseriösen Clickbaiting-Effekten. Jede Information ist mit nachverfolgbaren Quellen belegt und gestützt durch Aussagen von Expert*innen und Berichterstatter*innen vor Ort. Auch wer nicht zur Zielgruppe gehört, zieht einen Nutzen aus der jugendlichen wie professionellen Verpackung. Man schaut und lernt. Was "Atlas" in besonderem Maße auszeichnet, ist die Themenauswahl. Die Autor*innen nehmen Regionen in den Blick, die anderswo viel zu oft vernachlässigt werden oder erst dann in den Fokus rücken, wenn es gerade brennt. Nicht zuletzt bietet "Atlas" der ARD die Bühne, um das Potenzial ihres Korrespondentennetzwerks, das eines der größten weltweit ist, auszuspielen. Die Auslandsberichterstattung ist das Fenster zur Welt. Es sollte viel öfter geöffnet werden."

Als Koproduzent ist der NDR beteiligt an dem mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten 30-Minüter "Kroymann - Ist die noch gut".

Hier sind die ausgezeichneten Produktionen in der ARD Mediathek zu sehen:

https://ots.de/fIhLIJ

https://ots.de/YBAJz6

https://www.ardmediathek.de/serie/festmachen/staffel-1/Y3JpZDovL25kci5kZS81MDA5/1

https://www.ardmediathek.de/serie/player-of-ibiza/staffel-1/Y3JpZDovL25kci5kZS80OTkw/1

https://ots.de/laZQE4

https://ots.de/jgfWaL

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Mail: presse@ndr.de

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