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NDR Info exklusiv: Gefahr aus dem Netz - mehr als 200.000 Anleitungen zum Bombenbau im Internet Achtung: Sperrfrist 6. Dezember, 1.00 Uhr; Zitate frei bei Nennung NDR Info

Hamburg (ots)

Im Internet finden sich nach Recherchen von NDR
Info mindestens 200.000 deutschsprachige Anleitungen zum Zusammenbau 
von gefährlichen Sprengsätzen. In vielen Fällen handelt es sich dabei
um Seiten, die von herkömmlichen Suchmaschinen nicht erfasst werden. 
Der Hamburger IT-Experte Bert Weingarten von der Softwarefirma PAN 
AMP stieß mit einer Suchfunktion, die auch das so genannte "Deep 
Internet" durchstöbert, auf Tausende solcher Angebote in deutscher 
Sprache: "Die Palette reicht von der Briefbombe bis hin zur 
Anleitung, wie sich große Personenzüge in die Luft sprengen lassen. 
Die innere Sicherheit des Landes ist dadurch massiv gefährdet", sagte
Weingarten NDR Info. In vielen Fällen sind die Materialien für den 
Bombenbau für wenige Euro im Baumarkt und in der Apotheke erhältlich.
Unklarheit herrschte zuletzt darüber, ob sich solche 
Internet-Seiten verbieten lassen. Das Bundesjustizministerium machte 
auf Nachfrage von NDR Info deutlich, dass die rechtliche Grundlage 
dafür gegeben sei: "Nach §130a StGB macht sich strafbar, wer eine 
Schrift, die geeignet ist, als Anleitung zu einer schweren Straftat 
zu dienen, (...) verbreitet, öffentlich ausstellt, anschlägt, 
vorführt oder sonst zugänglich macht. Unter diesen Straftatbestand 
fällt auch die Verbreitung solcher Anleitungen in Datennetzen, 
namentlich im Internet."
Das Bundesinnenministerium räumte gegenüber NDR Info ein, dass die
Strafverfolgung nicht immer einfach sei: "Die schiere Masse an 
Internetseiten erschwert es den Behörden, den Fällen nachzugehen", 
erklärte ein Sprecher. Hinzu komme, dass viele Seiten aus dem Ausland
eingestellt würden.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter hatte zuletzt bemängelt, dass 
eine effektive Bekämpfung der Internetkriminalität mit der 
derzeitigen Ausstattung der Polizei kaum möglich sei. "Wir 
intensivieren unseren technischen und personellen Aufwand in den 
nächsten Jahren, insbesondere, was den islamistischen Terrorismus 
betrifft", heißt es dazu aus dem Innenministerium.
Hinweis für die Presse: Rückfragen bitte an, Kai Küstner, NDR 
Reporterpool, Telefon 040/4156-2868.
5. Dezember 2006

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

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