ors0494: TV Movie-Kinoexperte Rüdiger Rapke beurteilt aktuelle Filmstarts:
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Hamburg (ors) -
Kinomagazin 2 Kinostart 27.12.01
Das jüdische Ehepaar Jettel und Walter, gespielt von Juliane Köhler und Merab Ninidze, kann gerade noch rechtzeitig vor den Nazis aus Deutschland fliehen. Zusammen mit ihrer Tochter Regina, dargestellt von Lea Kurka, finden sie eine neue Heimat in Kenia. Als Farmer fristet die Familie dort ein eher jämmerliches Dasein, denn sie arbeiten als Verwalter für britische Großgrundbesitzer, von deren Wohlwollen sie abhängig sind. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, verschlechtert sich die Situation der jüdischen Emigranten weiter. "Nirgendwo in Afrika" ist ausgezeichnet mit dem roten Moviestar. Was fasziniert ganz besonders an diesem Drama, TV Movie Kinoexperte Rüdiger Rapke?
O-Ton (ors04941) Rapke 27sec
Mit Sicherheit die grandiosen Afrika-Bilder und die brillant spielenden Darsteller, allen voran Juliane Köhler und Matthias Habich. Und nicht zuletzt der Umstand, dass Caroline Links Film von der verklärenden Romantik à la "Jenseits von Afrika" weit entfernt ist. Aufwändige Kameraschwenks und eine sinfonische Filmmusik beweisen zwar den Mut zum Epos. Doch im Gegensatz zu Hollywood bleibt der Grundtenor sachlich-zurückhaltend. Ein großer, ehrlicher, schnörkelloser Film.
Ausgezeichnet mit dem roten Moviestar startet das Abenteuer-Drama "So weit die Füße tragen" diese Woche in unseren Kinos. Winter 1945: Der Zweite Weltkrieg in Europa ist zu Ende. Das gilt allerdings nicht für die Kriegsgefangenen, die zur Zwangsarbeit in ein sibirisches Bleibergwerk verschleppt werden. Unter ihnen ist auch der deutsche Soldat Clemens Forell, gespielt von Bernhard Bettermann. Eines nachts gelingt Forell die Flucht. Zu Fuß macht er sich auf den 14 200 Kilometer langen Heimweg. Gehetzt von einem russischen Kommandanten, der ihn gnadenlos jagt. Geht einem der endlose Fußmarsch nicht auf die Nerven, TV Movie Kinoexperte Rüdiger Rapke?
O-Ton (ors04942) Rapke 31sec
Nein, auch wenn der Marsch drei Jahre und der Film 160 Minuten dauert. Ex-Stuntman Hardy Martins inszenierte das Kino-Remake des auf Tatsachen basierenden TV-Klassikers als spannenden Abenteuerfilm in faszinierender Schneelandschaft. Dramaturgisch stellenweise zwar etwas holprig, überwiegt dennoch der positive Gesamteindruck. Und das, obwohl die Dreharbeiten alles andere als ein Honigschlecken waren. Gedreht wurde "So weit die Füße tragen" nämlich an den eiskalten Originalschauplätzen in Weißrussland, Sibirien und Usbekistan.
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