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Herbstumfrage BDI-Mittelstandpanel: - Politik 2009 nicht in die Wahlkampf-Ferien entlassen - Unternehmen halten trotz Krise Stammbelegschaft

Berlin (ots)

Die Mehrzahl der Unternehmen im industriellen
Mittelstand rechnet mit einer Verschlechterung der 
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen im kommenden Wahljahr. Mit 
fast 46 Prozent gehen die Mehrheit der Industrieunternehmen von 
schlechten und nur noch 16 Prozent von guten Bedingungen im kommenden
Wahljahr aus. Das ist ein Ergebnis der Herbstumfrage des 
BDI-Mittelstandspanels. "Wir dürfen die Wirtschaftspolitik und die 
dafür Verantwortlichen 2009 nicht in die "Großen Wahlkampf-Ferien" 
entlassen. Der Staat muss gerade jetzt handlungsfähig sein und 
bleiben. Eine "Auszeit" mit Hinweis, wir hätten ja Wahlkampf, lassen 
wir Unternehmer nicht gelten", sagte der Vorsitzende des 
BDI-Mittelstandsausschusses Arnd G. Kirchhoff. Laut Umfrage sind für 
die befragten Industrieunternehmen die Senkung der Lohnzusatzkosten 
und der Bürokratieabbau die wichtigsten politischen Handlungsfelder 
der nächsten Legislaturperiode.
Knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass sich 
ihre Wirtschaftslage in den nächsten sechs Monaten verschlechtert. 
Maßgebliche Einflussfaktoren hierfür sind die schlechte 
Nachfrageentwicklung im Inland und die hohen Preise für Rohstoffe und
Energie.
"Mittelständischen Unternehmen setzen trotz Krise weiterhin auf 
Wachstum - und das aus eigener Kraft. Dabei stehen 
Produktdiversifizierung, Risikooptimierung, die Suche nach neuen 
Absatzmöglichkeiten und die Ausweitung der Absatzregionen im 
Mittelpunkt", sagte Peter Englisch, Partner bei Ernst & Young. "Die 
Unternehmen nutzen die Situation, um sich neu aufzustellen. Sie 
denken über die Krise und die aktuellen Rahmendaten hinaus und 
schauen auf die langfristigen Trends. So halten viele Unternehmen 
beispielsweise an ihrer Stammbelegschaft fest, um die vorhandenen 
Kernkompetenzen im Unternehmen zu halten. Denn sie wissen, dass es 
trotz dem veränderten konjunkturellen Umfeld immer schwieriger wird, 
qualifiziertes Personal zu gewinnen. Die Suche nach und der Bedarf an
qualifizierten Fachkräften ist konjunkturunabhängig", so Englisch.
Der Chefvolkswirt der IKB Deutsche Industriebank, Kurt Demmer, 
sieht einen großen Kernbereich der mittelständischen Industrie für 
den Konjunkturabschwung gut gerüstet. "Die Firmen sind finanziell 
besser aufgestellt als in früheren Abschwungphasen. Und sie reagieren
sehr flexibel auf die schwächere Nachfrage, indem sie rasch ihre 
Produktion zurückfahren und Kosten senken", erläuterte Demmer. 
Hervorzuheben sei, dass vielfach bis zuletzt ein erheblicher Teil der
Investitionen aus eigenen Mitteln finanziert werden konnte. "Die 
Eigenkapitalquoten mittelständischer Industriefirmen liegen heute im 
Schnitt bei rund 33 Prozent und damit um sechs Prozentpunkte höher 
als 2002. Zudem sind die liquiden Mittel innerhalb von drei Jahren um
ein Drittel gestiegen", erklärte Demmer. So bleibt auch in der Krise 
Handlungsspielraum für Investitionen. Zwar verschieben viele Firmen 
geplante Vorhaben. Aber: "Die Investitionstätigkeit kommt keineswegs 
zum Erliegen. Wichtige Zukunftsprojekte werden weiter verfolgt", so 
Demmer.
Obwohl die Klimaschutzdebatte derzeit etwas in den Hintergrund 
geraten ist, ist der Klimawandel aus Sicht von 60 Prozent der 
deutschen Industrieunternehmen eine der größten unternehmerischen 
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. "Eine Steigerung der 
Material- und Energieeffizienz ist ein Bindeglied zwischen 
Umweltschutz und Kostensenkung. Jeder zweite industrielle 
Mittelständler ist hier derzeit aktiv. Aber gerade im kleinen 
Mittelstand schlummert noch weiteres Potenzial", so Prof. Frank 
Wallau vom Institut für Mittelstandsforschung Bonn. Umwelt- und 
Klimaschutz bieten darüber hinaus ein erhebliches Marktpotenzial und 
das Know-how der deutschen Unternehmen hierzu ist auch international 
gefragt.
Das BDI-Mittelstandspanel wird im Auftrag von BDI, Ernst & Young 
sowie der IKB vom Institut für Mittelstandsforschung - IfM Bonn 
durchgeführt. An der achten Erhebungswelle der halbjährlichen 
Online-Befragung haben sich in der Zeit vom 1. September bis 10. 
November über 1.600 Unternehmen beteiligt. Eine Zusammenfassung der 
Ergebnisse kann unter www.bdi-panel.emnid.de abgerufen werden.
Ansprechpartner:
Thomas Hüne (BDI)	Telefon: (030) 2028-1449
Dag-Stefan Rittmeister (Ernst & Young)Telefon: (0711) 9881-15980
Patrick von der Ehe (IKB)	Telefon: (0211) 8221-4776
Prof. Dr. Frank Wallau (IfM Bonn)	Telefon: (0228) 72997-48

Pressekontakt:

Kontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
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