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BDI stellt Thesen zur Zuwanderungspolitik vor

Berlin (ots)

Die gegenwärtige Bevölkerungsentwicklung drohe, die
Zukunftsfähigkeit Deutschlands in Frage zu stellen. Sie gefährde die
kontinuierliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Um
insbesondere einem gravierenden Fachkräftemangel und einer Gefährdung
der Sozialsysteme entgegen zu wirken, forderte das Vizepräsidium des
Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) auf seiner heutigen
Sitzung entschiedene Gegenmaßnahmen.
Eine systematische Zuwanderungspolitik müsse über die gegenwärtige
Green Card-Regelung weit hinausgehen. Sie müsse sich am Bedarf des
deutschen Arbeitsmarktes orientieren und Entlastung für alle Bereiche
und Berufe schaffen, in denen Facharbeitermangel herrsche. Sie sollte
sich an den Zuwanderungskriterien klassischer Einwanderungsländer wie
Kanada und Australien orientieren und von einer aktiven
Integrationspolitik begleitet sein. Im globalen Wettbewerb um die
besten Köpfe habe Deutschland nur eine Chance, wenn es für Zuwanderer
attraktiv sei und sich ausländerfreundlich und integrationsbereit
zeige. Die Zuwanderung von Arbeitnehmern im Rahmen der EU-Erweiterung
müsse rasch ermöglicht werden. Das Asylrecht stehe nicht zur
Disposition.
Gleichzeitig sei es wichtig, die Chancen der Bevölkerung im Lande
zu verbessern und ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. Die
Einwanderungspolitik allein reiche nicht aus, den Fachkräftemangel zu
bekämpfen. Auch eine bundesweite Bildungs- und
Qualifizierungsoffensive sei dringend erforderlich, um die Jugend
besser auszubilden und Arbeitslose auf den Bedarf des Arbeitsmarktes
hin weiterzubilden. Außerdem sei eine verlängerte Lebensarbeitszeit
erforderlich.
Da Deutschland im Wettbewerb der Talente weder eine
Nettozuwanderung von 350.000 Menschen jährlich erzielen könne noch
das Renteneintrittsalter auf über 70 Jahre setzen wolle, seien
verstärkte Anstrengungen in der Familienpolitik notwendig, um
Bevölkerungsschwund und Vergreisung unserer Gesellschaft aufzuhalten.
Der volle Wortlaut der "8 BDI-Thesen zur Zuwanderungspolitik" ist
im Internet unter  www.bdi-online.de abrufbar.
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.
Mitgliedsverband der UNICE
Postanschrift
11053 Berlin
Telekontakte
Tel.: (030) 2028-1450
Fax: (030) 2028-2450
Internet: http://www.bdi-online.de
E-Mail:  a.schultheiss@bdi-online.de

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