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BDI: Trittin beharrt auf dem ökologisch falschen Weg des Zwangspfandes

Berlin (ots)

"Das Bundesumweltministerium führt die Verbraucher
bewusst in die Irre, indem die Einführung des Dosenpfandes
angepriesen wird. Vielmehr wird jedoch ein Pfand auf bestimmte
Getränkearten eingeführt, was dazu führt, dass beispielsweise der
leere Karton Eistee mit Kohlensäure zurück in den Laden gebracht
werden muss, der ohne Kohlensäure jedoch in den gelben Sack wandert.
Es wird äußerst schwierig, dem Verbraucher diese sinnlose
Unterscheidung zu erklären. Aus diesem Grund hat der
Bundesumweltminister bisher auch von einem Dosenpfand und nicht von
einem Zwangspfand auf Getränkearten gesprochen." Dies sagte Carsten
Kreklau, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der
Deutschen Industrie (BDI), anlässlich der Bekanntmachung der
Mehrwegquoten durch die Bundesregierung im Bundesanzeiger. "Die
Unsinnigkeit eines Pfandes hat auch die Diskussion um die
Pfandpflicht für Milchkartons gezeigt: diese müssen nach dem jetzigen
Gesetzesstand ab 2003 ebenfalls bepfandet werden", so Kreklau.
Kreklau wies weiter darauf hin, dass ein Zwangspfand ökonomisch
nicht zu rechtfertigen sei und auch ökologisch keinen Nutzen bringe.
"Es gibt zudem keinen Beleg dafür, dass ein Zwangspfand zu einer
Stabilisierung des Mehrweganteils führt", erklärte Kreklau.
Ökobilanzen belegten, dass es für die Umweltbelastung kaum noch eine
Rolle spielt, ob Mehrweg- oder Einwegverpackungen eingesetzt werden.
Auch die hohen Kosten sprechen gegen ein Zwangspfand: Allein der
Betrieb des für das Zwangspfand notwendigen Rücknahmesystems koste
jährlich etwa 800 Mio. Euro. Hinzu kämen die für den Aufbau
notwendigen Erstinvestitionen in Höhe von 1,35 Mrd. Euro. Dies führe
zu weiteren unnötigen Belastungen der Verbraucher.
Der BDI fordere vielmehr eine umfassende Überprüfung und
Novellierung der Verpackungsverordnung. Sonderregelungen für
letztlich willkürlich herausgegriffene Marktbereiche sollten
ersatzlos gestrichen werden.
Bundesverband der 
Deutschen Industrie e.V.
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