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BDI-Präsident anlässlich der Sondierungsgespräche: Mittelstand muss auf die Tagesordnung

Berlin (ots)

Im Vorfeld der Sondierungsgespräche zwischen Union
und SPD am Mittwoch forderte BDI-Präsident Jürgen R. Thumann die 
Parteien auf, den Mittelstand auf die politische Agenda zu setzen. 
"In den mittelständischen Unternehmen in Deutschland sind rund 70 
Prozent aller Beschäftigten tätig. Acht von zehn jungen Menschen 
werden in einem dieser Unternehmen ausgebildet. Mittelständische 
Unternehmen brauchen dringend positive Signale", sagte Thumann. "An 
erster Stelle steht die zügige Umsetzung der Erbschaftsteuerreform. 
In den nächsten Jahren werden rund 70 000 Unternehmen an die 
nachfolgende Generation übergeben. Betroffen sind davon rund 680 000 
Arbeitsplätze. Wenn Familienunternehmen die Erbschaftsteuer mit der 
Betriebsfortführung abschmelzen können, würde das die Existenz vieler
Unternehmen und Arbeitsplätze am Standort Deutschland sichern."
"Darüber hinaus müssen die viel zu hohen Unternehmenssteuern auf 
ein international wettbewerbsfähiges Niveau sinken, damit in- und 
ausländische Unternehmen wieder hier investieren", forderte der 
BDI-Präsident. "Wichtig ist die zielgenaue Entlastung der 
Unternehmensebene unter zeitgleicher Einbeziehung der 
Personengesellschaften - also eine rechtsformneutrale 
Unternehmensbesteuerung." Industrielle Familienunternehmen, auch wenn
sie längst im globalen Wettbewerb stehen und oft sogar als 
Weltmarktführer in ihrer Nische tätig sind, seien mehr als andere an 
den Standort und die hier geltenden Bedingungen gebunden. Positive 
Signale erhoffe sich der BDI-Präsident auch von einer Deregulierung 
des Kündigungsschutzes für kleine und mittlere Unternehmen.
Ein weiteres zentrales Thema für den Mittelstand seien die 
Lohnzusatzkosten. "Bei den hohen Sozialbeitragssätzen haben unsere 
Unternehmen im internationalen Wettbewerb ein erhebliches Handicap. 
Hier muss die Politik dringend handeln und die Sozialkosten von den 
Lohn- und Gehaltsentwicklung abkoppeln. Die Ankündigung der 
Bundesagentur für Arbeit, den Beitragssatz um einen halben 
Prozentpunkt zu senken, ist zwar ein positives Zeichen, bei einer 
Gesamtbelastung von knapp 42 Prozent aber nur ein Tropfen auf den 
heißen Stein", so Thumann.
Am 18. Oktober finde nicht nur die konstituierende Sitzung des 16.
Deutschen Bundestages statt, sondern auch der BDI-Tag des 
industriellen Mittelstandes. Dieser Tag stehe unter dem Motto "In 
Deutschland zu Hause - erfolgreich in der Welt". "Auch wenn bis zur 
ersten Sitzung des neuen Deutschen Bundestages die Ergebnisse von 
Koalitionsverhandlungen noch nicht vorliegen, sollte die Politik 
unseren Familienunternehmern bis dahin sagen können, in welche 
Richtung die Reise geht", forderte Thumann.

Kontakt:

BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Information
Breite Strasse 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi-online.de
Internet: http://www.bdi-online.de

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