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Postbank: Sparen die Deutschen falsch?
Diskussion um Altersvorsorge zeigt kein Ergebnis

Bonn (ots)

Der Spar-Boom in Deutschland ist ungebrochen. Die
Bundesbürger haben 2004 mit gut 155 Milliarden Euro mehr auf die hohe
Kante gelegt als jemals zuvor. Mit Blick auf die heiß diskutierte
Altersvorsorge lässt die Struktur des Sparverhaltens nach
Einschätzung der Postbank allerdings zu wünschen übrig. Denn bei
Anlageformen, die für den systematischen Aufbau einer privaten
Altersvorsorge besonders geeignet sind, z.B. Lebensversicherungen,
Pensionsfonds, Investmentfonds und Aktien, ist seit 1999 per saldo
kein Bedeutungszuwachs mehr zu erkennen.  
 
   Die Privatanleger verhielten sich im vergangenen Jahr
ausgesprochen risikoscheu. Wie schon in den vorangegangenen drei
Jahren stießen sie Aktien ab. Zwar war das Netto-Verkaufsvolumen mit
6,5 Milliarden Euro deutlich geringer als in den Jahren 2001 bis
2003. Dafür trennten sich die Haushalte aber auch noch von
Fondsanteilen im Wert von netto 6,7 Milliarden Euro. In Rentenwerten
wurden dagegen fast 30 Prozent des neu gebildeten Geldvermögens
angelegt, stolze 38,6 Milliarden Euro - ein neuer Rekord. 
 
   Die Deutschen streben nach Sicherheit und Liquidität. Das zeigte
sich auch im starken Zuwachs der Bankeinlagen. 51,7 Milliarden Euro
oder knapp 40 Prozent des neu gebildeten Geldvermögens legten die
Privaten Haushalte bei Banken an. Die Sichteinlagen wurden sogar um
47 Milliarden Euro aufgestockt. Um immerhin gut zwölf Milliarden Euro
stiegen die Spareinlagen, während von Terminkonten knapp sechs
Milliarden Euro abgezogen wurden. Keine wesentlichen Veränderungen
gab es 2004 beim Versicherungssparen. Hier blieb das Mittelaufkommen
mit knapp 41 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr nahezu
unverändert. 
  
   Junge Generation tut zu wenig
Bemerkenswert sind einige Verschiebungen beim Sparverhalten im
Lebenszyklus, die sich von 1998 bis 2003 ergeben haben. So sparen die
Haushalte, in denen das Alter des „Ernährers“ zwischen 35 und 45
Jahren liegt, jetzt deutlich mehr, die Haushalte der 45 bis 65
Jährigen aber weniger. Dies könnte ein Anzeichen sein, dass die
Notwendigkeit einer verstärkten privaten Altersvorsorge in der
jüngeren Hälfte der mittleren Generation angekommen ist.  
 
   Noch auffallender sind aber die Veränderungen des Sparverhaltens
in der jüngeren und in der älteren Generation. Das durchschnittliche
Sparaufkommen der Jüngeren ist in den letzten Jahren deutlich
gefallen. Das durchschnittliche Sparvolumen der unter 25 Jährigen ist
binnen fünf Jahren um drei Viertel auf 56 Euro pro Monat
eingebrochen. Die Bereitschaft zu sparen hat hier spürbar
nachgelassen. Dies ist vor dem Hintergrund kritisch, dass eine
kontinuierliche Altersvorsorge am besten bereits in jungen Jahren
beginnen sollte. Den Gegenpart spielt die ältere Generation. Das
Sparvolumen bei den über 65 Jährigen ist um fast 50 Prozent kräftig
gestiegen.  Besonders stark ausgeprägt war dieser Trend bei den über
80-jährigen: Sie legten im Monatsdurchschnitt 219 Euro zur Seite. 
 
  Die vollständigen „Postbank Perspektiven“ für den August und
zurückliegende Monate finden Sie auch im Internet unter
http://www.postbank.de/research . 
 

Pressekontakt:

Joachim Strunk
+49 228 920 12100
joachim.strunk@postbank.de


Tel.: +49 228 - 920 121 01
Fax: +49 228 - 920 121 99
eMail: stephanie.kohtz@postbank.de
http://www.postbank.de/presse

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