Verstöße gegen Handyverbot in Hessen - ADAC erklärt, warum Verkehrsteilnehmer trotz vieler Risiken das Handy im Straßenverkehr nutzen
One document
Verstöße gegen Handyverbot in Hessen
ADAC erklärt, warum Verkehrsteilnehmer trotz vieler Risiken das Handy im Straßenverkehr nutzen
Im Rahmen der Aktion "Kopf hoch. Das Handy kann warten" macht der ADAC Hessen-Thüringen gemeinsam mit dem Radiosender hr3 auf die Gefahren aufmerksam, wenn während der Fahrt das Mobiltelefon genutzt wird.
Im Jahr 2019 sind in Hessen 280 geahndete Verstöße mit Radfahrern und 20.000 Verstöße mit Kraftfahrzeugführern in der Jahresstatistik ausgewiesen. In 2020 sind bisher 183 Verstöße mit Radfahrern abgeschlossen worden und weitere 110 Vorgänge in Bearbeitung. Hinsichtlich der Verstöße mit Kraftfahrzeugführern wurden im laufenden Jahr bisher 12.022 Verfahren abgeschlossen und 6.739 Fälle sind noch in Bearbeitung. Das zeigen aktuelle Zahlen des Regierungspräsidiums Kassel.
Ablenkung kann zu Fahrfehlern und Unfällen führen
Dabei sind die Folgen - unkonzentriertes Fahren, verengtes Blickfeld und beeinträchtige Wahrnehmung - den meisten Verkehrsteilnehmern durchaus bewusst. 92 Prozent der Deutschen halten es für gefährlich, ein Handy im Straßenverkehr zu nutzen, so die Ergebnisse einer Umfrage des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates. 29 Prozent finden den Gebrauch sogar gefährlicher als den Konsum von Alkohol (25 Prozent) oder das Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit (16 Prozent).
Dennoch greifen viele Autofahrer während der Fahrt zum Smartphone. Roger Dötenbier, Fahrsicherheitstrainer des ADAC Hessen-Thüringen: "Viele überschätzen sich und ihre Leistungen am Steuer. Gerade wenn wir eine Strecke regelmäßig fahren, neigen wir dazu, uns mit Handy oder Navi abzulenken. Doch Multitasking beim Fahren ist ein Mythos. Sicheres Fahren im Straßenverkehr ist bereits eine komplexe Aufgabe. Nur ohne Ablenkung sind wir voll reaktionsfähig."
Das gilt auch für Fußgänger, Rad- und E-Scooter-Fahrer. "Niemand kann auf das Smartphone schauen und gleichzeitig die Kreuzung im Blick haben. Das funktioniert nicht" sagt Ulrich Chiellino, Verkehrspsychologe des ADAC. "Trotzdem gehen wir immer wieder dem Impuls nach. Meist wenn wir uns unterfordert fühlen oder wenn wir auf eine dringende Nachricht warten. Dann können wir es leider oft nicht erwarten und wollen diese sofort lesen." In einer Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar TNS gaben über die Hälfte der Pkw-Fahrer an, dass sie das Mobiltelefon in bestimmten Situationen wie im Stau oder an einer roten Ampel nutzen.
Egal wo, egal wer: "Mit dem Griff zum Smartphone entsteht eine Blickabwendung, die je nach Geschwindigkeit, einen entsprechend langen Blindflug verursacht", so Chiellino. "Wir sind mit den Gedanken woanders, also nicht mehr so aufmerksam für die Gefahren in unserer unmittelbaren Umgebung. Das führt zu erheblichen, unkalkulierbaren Risiken." Die größte Wirkung dagegen erzielt jeder Verkehrsteilnehmer, wenn er die Verantwortung für sein Handeln vorausschauend steuert. Heißt, Kopf hoch und das Handy kann warten!
Weitere Infos zum Thema "Ablenkung im Straßenverkehr": https://www.adac.de/verkehr/verkehrssicherheit/unterwegs/ablenkung/
Pressekontakt
Laura Ferfort
T +49 69 66 07 85 05
ADAC Hessen-Thüringen e.V. Unternehmenskommunikation Lyoner Straße 22 60521 Frankfurt am Main T +49 69 66 07 85 00 presse@hth.adac.de adac.de/hth
V.i.S.d.P.: Cornelius Blanke, Pressesprecher cornelius.blanke@hth.adac.de
Informationen zum Datenschutz: www.adac.de/hth-infopflicht