Vier Wochen nach Zyklon Idai
Welthungerhilfe warnt vor Katastrophe nach der Katastrophe im südöstlichen Afrika
Bonn (ots)
Knapp vier Wochen nach dem verheerenden Zyklon Idai warnt die Welthungerhilfe vor der Katastrophe nach der Katastrophe im südöstlichen Afrika. Auf die schweren Überschwemmungen in Mosambik, Malawi und Simbabwe folgen Hunger, Cholera und Malaria. Allein in Mosambik hat der Zyklon 1,8 Millionen Menschen die Existenzgrundlage genommen und die Kornkammer des Landes zerstört. Über 700.000 Hektar Ernte wurden vernichtet. Laut UN zerstörte der Zyklon eine Infrastruktur im Wert von einer Milliarde Dollar.
"Die Wassermassen überraschten die Menschen im Schlaf, sodass sie nur ihr Leben und das, was sie am Leibe trugen, retten konnten", berichtet Sprecherin Kerstin Bandsom nach ihrer Rückkehr aus Mosambik. "Jetzt beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Die notleidenden Familien benötigen schnelle Hilfe, um sich vor Hunger, Cholera und Malaria zu schützen."
Die Welthungerhilfe versorgt gemeinsam mit ihren Alliance2015-Partnern Cesvi und Concern Worldwide 5000 Familien in Nhamatanda, knapp 100 km nordwestlich der Hafenstadt Beira, mit Hygiene-Paketen und dringend benötigten Haushaltsgegenständen. Um der weiteren Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen, erhalten die Familien 20 Liter-Eimer, Seife, Zahnbürsten, Zahnpasta sowie Taschenlampen und Wasser-Reinigungstabletten. Außerdem verteilt das Nothilfeteam Decken, Schlafmatten, Moskitonetze, Planen und Seile für den Bau von behelfsmäßigen Unterkünften.
Die betroffenen Familien wollen so schnell es geht die nächste Aussaat auf die Felder bringen. Dafür erhalten sie Saatgut und landwirtschaftliche Geräte von der Welthungerhilfe. "Zurzeit ist der Hunger allerdings so groß, dass die Gefahr besteht, dass die Menschen das Saatgut aufessen, statt es für die nächste Ernte im Herbst auf die Felder zu säen. Daher müssen sie zunächst Nahrungsmittel für den Eigenbedarf bekommen. Erst dann können wir das Saatgut verteilen", erklärt Kerstin Bandsom die schwierige Lage vor Ort. Die Straßen sind zwar zum Teil wieder passierbar, aber für schwere Lastwagen immer noch nicht befahrbar, sodass auch die Helfer vor großen logistischen Herausforderungen stehen. Schon jetzt ist klar, dass die vom Zyklon betroffenen Menschen - auch in Malawi und Simbabwe - noch lange auf Hilfe angewiesen sein werden.
Die Welthungerhilfe bittet um Spenden unter dem Stichwort "Zyklon Idai".
Kerstin Bandsom steht in Deutschland für Interviews zur Verfügung und Nothilfe-Koordinator Arjan Ottens ist mobil in Mosambik zu erreichen.
Weitere Infos und Fotos zu unseren Nothilfe-Maßnahmen in Mosambik, Malawi und Simbabwe finden Sie unter www.welthungerhilfe.de/presse
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für "Zero Hunger bis 2030". Seit ihrer Gründung wurden mehr als 8.900 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,53 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
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