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„Lücke zwischen Anspruch und Realität der deutschen Entwicklungspolitik“

Bonn (ots)

11.04.05 – Die Deutsche Welthungerhilfe kritisiert
die Lücke zwischen Anspruch und Realität der deutschen
Entwicklungshilfepolitik. Anlass ist die heute vorgestellte
Statistik der OECD zur Entwicklungshilfequote der Industrieländer.
Demnach bleibt der Anteil der Entwicklungshilfe am
Bruttonationaleinkommen in Deutschland im Jahr 2004 unverändert bei
0,28 Prozent.
„Die Kleinkrämerei bei den Entwicklungshilfeausgaben widerspricht
den Bestrebungen der Bundesregierung nach mehr Gewicht in der
internationalen Politik“, sagte der Generalsekretär der Deutschen
Welthungerhilfe, Hans-Joachim Preuß. „Wer einen Sitz im UN-
Sicherheitsrat will, muss auch seine internationalen Verpflichtungen
ernst nehmen.“
Die Bundesregierung hat sich mit dem Beschluss des Europäischen Rats
von Barcelona 2002 verpflichtet, die Quote bis 2006 auf 0,33 Prozent
zu erhöhen. Um diese Quote zu erreichen, werde die Bundesregierung
voraussichtlich die Mittel für den im Jahr 2005 erwarteten
Schuldenerlass für den Irak einrechnen, sagte Preuß. „Doch wir
brauchen zusätzliches Geld, keine Rechenkunststücke.“
Die Bundesregierung hat sich zudem in Monterrey 2002 öffentlich dazu
bekannt, dass die Entwicklungshilfe beträchtlich erhöht werden
müsse, um die acht Millenniumsziele zu erreichen. Dazu gehört etwa,
bis zum Jahr 2015 die Zahl der Menschen, die unter Hunger und Armut
leiden, um die Hälfte zu reduzieren.
Frankreich und Großbritannien haben nach dem OECD-Bericht ihre
Ausgaben erhöht und liegen mit ihrer Quote nun bei 0,42
beziehungsweise 0,36 Prozent, Dänemark und Norwegen sogar bei 0,84
beziehungsweise 0,87 Prozent. „Deutschland sollte ein positives
Signal setzen, wie es bei der Tsunami-Hilfe geschehen ist“, sagte
Preuß.
Die Pressestelle vermittelt auf Anfrage ein Interview mit dem
Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, Hans-Joachim Preuß.

Kontakt:

Marion Aberle, Dr. Iris Schöninger
Tel: (02 28) 22 88 114 / -257
Mobil: (0172) 25 25 962
Doris Theisen,
Sekretariat Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Telefon: 0228 / 2288 - 128 Fax: 0228 / 2288 -188

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