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Welthungerhilfe: Landbevölkerung Afghanistans leidet noch immer große Not

Bonn (ots)

Bonn, 31.1.2006. Anlässlich der Afghanistan-Konferenz
in London hat die Deutsche Welthungerhilfe auf das Armutsgefälle 
zwischen der Hauptstadt Kabul und den Provinzen Afghanistans 
hingewiesen. Mehr als zwei Drittel der afghanischen Bevölkerung lebt 
in Dörfern oder kleinen Provinzstädten. Davon lebt etwa 80 Prozent 
unterhalb der Armutsgrenze, also von weniger als einen Dollar am Tag.
"Auf dem Land kommt der Wiederaufbau nur langsam voran", sagt Theo
Riedke, Regionalkoordinator der Deutschen Welthungerhilfe in 
Afghanistan.
Die Zerstörungen der Märkte und Produktionsanlagen durch ein 
Vierteljahrhundert Bürgerkrieg sowie häufig wiederkehrende 
Naturkatastrophen wie die Dürre von 1999 bis 2002 haben dazu geführt,
dass sich mehr als 4 Millionen Menschen nicht mehr selbst ernähren 
können. In den ländlichen Gebieten hat nur jeder Fünfte Zugang zu 
sauberem Wasser. Verunreinigtes Trinkwasser ist eine der häufigsten 
Ursachen für Kindersterblichkeit.
Im Zusammenhang mit der Afghanistan-Konferenz in London forderte 
Riedke, den internationalen Nichtregierungsorganisationen weiterhin 
eine wichtige Rolle in Zusammenarbeit mit der afghanischen Regierung 
einzuräumen. "Vor allem in den Provinzen mangelt es an Kapazitäten, 
der Aufbau von kommunalen Strukturen steckt erst in den Anfängen." 
Gleichwohl gäbe es etwa bei dem von internationalen Gebern 
unterstützten "Nationalen Solidaritätsprogramm" (NSP), durch das in 
den Provinzen lokale Infrastrukturmaßnahmen und die Bildung von 
Gemeinderäten gefördert wird, schon erste Erfolge.
Die Deutsche Welthungerhilfe hat seit dem Fall der Taliban Ende 
2001 für Projekte auf den Gebieten Wasser, Infrastruktur und 
ländliche Entwicklung rund 40 Millionen Euro ausgegeben. Schwerpunkte
der Arbeit liegen im Norden und Osten. Die Organisation ist unter 
anderem beteiligt am Nationalen Solidaritätsprogramm, der 
Reintegration von ehemaligen Kämpfern  und der Schaffung von 
alternativen Einkommensmöglichkeiten für Opiumbauern. Dazu gehört ein
Projekt zur Gewinnung und Vermarktung von Rosenöl. Die Deutsche 
Welthungerhilfe ist seit 1980 in Afghanistan tätig.
Theo Riedke steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung.

Kontakt:

Marion Aberle, Pressesprecherin
Tel: (02 28) 22 88 - 114
Mobil: (0172) 25 25 962
Doris Theisen, Assistentin der Pressestelle
Tel: (02 28) 2288 - 128
Fax: (02 28) 2288 - 188
Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.
Friedrich-Ebert-Straße 1
D-53173 Bonn
Tel: (02 28) 2288 - 0
presse@welthungerhilfe.de

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