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Deutsche Welthungerhilfe: Abschlusserklärung des G8-Gipfels ist eine Mogelpackung

Bonn/Heiligendamm (ots)

8.6.2007. Die Deutsche Welthungerhilfe
hält die Gipfelerklärung "Wachstum und Verantwortung in Afrika" für 
eine Mogelpackung. "Die Erklärung beinhaltet vor allem 
Absichtserklärungen, keine konkreten Zusagen. Damit fällt sie in der 
Verbindlichkeit der Aussagen hinter die Erklärung von Gleneagles vor 
zwei Jahren zurück", sagt Ulrich Post, Entwicklungsexperte der 
Welthungerhilfe.
So wird zwar in der Erklärung das Versprechen von Gleneagles 
wiederholt, die Hilfe für Afrika bis 2010 um 25 Milliarden Dollar zu 
erhöhen, aber nicht weiter konkretisiert. "Inzwischen sind zwei Jahre
vergangen, da hätte man zumindest einen Zeitplan erwarten können", 
sagt Post. "Die Regierungschefs stehlen sich aus der Verantwortung."
Außerdem heißt es lapidar, die OECD, also die Gemeinschaft aller 
Industrieländer, "veranschlagt" die Erhöhung der gesamten 
Entwicklungshilfe bis 2010 auf 50 Milliarden Dollar. In einem 
früheren Entwurf stand, die OECD solle kontrollieren, ob die Staaten 
diese Zusagen auch einhalten. Dieser Passus wurde heraus gestrichen. 
Auch die groß angekündigte Erhöhung der Aidshilfe um 60 Milliarden 
Dollar ist an keinerlei Zeitpläne geknüpft. "In den kommenden Jahren"
heißt es.
Die Landwirtschaft in Afrika wird mit einen Nebensatz abgespeist. 
"Angesichts von 206 Millionen chronisch unterernährten Menschen in 
Afrika, von denen 80 Prozent auf dem Land leben, ist das skandalös", 
so Post. Auch die Zivilgesellschaft kommt nur unter der Bezeichnung 
"menschliche Ressourcen" im Zusammenhang mit dem Gesundheitssystem 
vor.
"Die ganze Erklärung ist bürokratisch und von keiner Vision 
geprägt", sagt Post. "Sie setzt blauäugig vor allem auf eine 
wirtschaftliche Entwicklung, die Zukunftsmusik ist." Post weist 
darauf hin, dass das derzeitige Wirtschaftswachstum in Afrika, auf 
das immer wieder verwiesen wird, vor allem mit den gestiegenen 
Rohstoffpreisen zu tun hat, von denen aber nur eine sehr kleine 
Schicht profitiert. "Wachstum und Investitionen können nicht das 
wichtigste Mittel im Kampf gegen Hunger und Armut sein. Davon wird 
auf absehbare Zeit kein Afrikaner satt."
Die Deutsche Welthungerhilfe hat im Rahmen der Kampagne "Deine 
Stimme gegen Armut" rund 12.000 Unterschriften beim Konzert gestern 
in Rostock übergeben.
Weitere Informationen unter www.welthungerhilfe.de und 
www.deine-stimme-gegen-armut.de

Pressekontakt:

Kontakt:
Marion Aberle, Pressesprecherin
Tel: (02 28) 22 88 - 114
Mobil: (0172) 25 25 962
Doris Theisen, Assistentin der Pressestelle
Tel: (02 28) 2288 - 128
Fax: (02 28) 2288 - 333
Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.
Friedrich-Ebert-Straße 1
D-53173 Bonn
Tel: (02 28) 2288 - 0
presse@welthungerhilfe.de

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