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"Verlässliche Perspektiven und Zukunftsprogramm für Milchbauern" - DBV veranstaltet Internationalen Milchbauern-Kongress

Berlin (ots)

(DBV) Verlässliche und nachvollziehbare
agrarpolitische Rahmenbedingungen hat der Präsident des Deutschen 
Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, in der Milchpolitik gefordert. Auf
dem Internationalen Milchbauern-Kongress des Deutschen 
Bauernverbandes (DBV) sprach er sich gegen "wilden Aktionismus in der
Milchpolitik" aus. Die eingesetzten Kapitalbeträge in der 
Milchproduktion seien zu hoch, die Investitionszeiträume zu lang und 
der Arbeitseinsatz der Milchbauern zu groß für populistische 
politische Entscheidungen. "Daher lehnen wir kurzfristige Hektik, wie
die jetzt geplante EU-weite Milchquotenerhöhung kategorisch ab.", 
erklärte Sonnleitner. Wer wie die EU-Kommission die Exporterstattung 
abschaffen und das Sicherheitsnetz für die Milch-Bauern deutlich 
absenken wolle, dürfe dann auch nur den Import von solchen Produkten 
auf den europäischen Markt zulassen, die nach den europäischen 
Standards und Kriterien erzeugt worden seien.
Sonnleitner sprach sich dafür aus, dass die Milchproduktion in 
benachteiligten Regionen unterstützt wird. Die Mittel für ein solches
Programm, das die Milchbauern in benachteiligten Gebieten 
unterstützt, würden im Agrarhaushalt zur Verfügung stehen, betonte 
Sonnleitner. Hingegen dürfe die Finanzierung nicht zu Lasten anderer 
Regionen erfolgen. Eine Erhöhung der Modulation oder die Einführung 
der Degression zur Finanzierung dieser aus naturschutz- und 
landschaftspflegerischen Gründen gewährten Unterstützung lehnt der 
Bauernverband ab.
Der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes, Udo Folgart, 
erläuterte die Vorstellung des DBV zur Sicherung der Zukunft der 
Milchproduktion, die als 10-Punkte-Programm aus der Bamberger 
Milchentschließung in die politische Diskussion eingebracht wurde. 
Die konkreten Vorschläge des Bauernverbandes habe EU-Agrarkommissarin
Mariann Fischer Boel bereits aufgenommen und im Januar 2008 
klargestellt, dass die Milchbauern nicht nur in den Bergregionen, 
sondern in allen Regionen, in denen schwerpunktmäßig Milch erzeugt 
werde, in der Übergangsphase unterstützt würden. Diese Übergangsphase
entsteht durch das von den Agrarministern im Jahr 2003 beschlossene 
Auslaufen der Milchquotenregelung im Jahr 2015. "Dies ist ein 
wichtiger und richtiger Schritt hin zu den vom Deutschen 
Bauernverband geforderten Begleitmaßnahmen.", betonte Folgart. Die 
Milchproduktion sei die wichtigste Branche in der deutschen und 
europäischen Landwirtschaft. In dem struktur- und förderpolitischen 
Begleitprogramm für die Milchviehbetriebe hatte der DBV eine Stärkung
der Wettbewerbskraft der Milchviehbetriebe durch zielgerichtete 
Investitionsförderungen und durch den verlässlichen Ausgleich der 
Standortnachteile in den reinen Grünland- und Mittelgebirgsregionen 
vorgeschlagen. Mit der dauerhaften Absicherung der von der 
Milcherzeugung erbrachten gesellschaftlichen Leistungen und mit der 
Optimierung der Vermarktungsstrukturen bei den Molkereien und den 
Milcherzeugern könnten die zukünftigen Herausforderungen gemeistert 
werden. Landwirte, die in den kommenden Jahren in die 
Milchviehhaltung investieren wollten, benötigten Klarheit über die 
Rahmenbedingung in die Investitionsförderungen. Folgart forderte in 
diesem Zusammenhang eine Aufstockung der Fördermittel.
Um die Chancen am Markt auch nachhaltig nutzen zu können, bedürfe 
es jedoch effizienterer Vermarktungsstrukturen, betonte der 
DBV-Milchpräsident. Die fortschreitende Konzentration im deutschen 
und europäischen Lebensmitteleinzelhandel verlange von der 
Milchwirtschaft eine weitergehende Optimierung ihrer 
Vermarktungsstrukturen in Deutschland. Der DBV werde seine 
Möglichkeiten nutzen, um den notwendigen Strukturierungsprozess in 
der deutschen Molkereiwirtschaft zu begleiten. Entscheiden müssten 
aber die Verantwortlichen in den Unternehmen. Die Zusammenführung von
Erzeugergemeinschaften sei ein richtiger Weg. Seit rund 2 Jahren 
arbeite der DBV eng mit diesen Erzeugergemeinschaften in den 
verschiedenen Bundesländern zusammen, mit dem gegenseitigen Austausch
von Informationen und Marktberichten, aber auch der Diskussion über 
Verträge und Vertragsbedingungen. Folgart betonte auch, dass der 
Kampf der deutschen Milchbauern in den vergangenen 5 Jahren gegen den
Verkauf hochwertiger Milchprodukte zu Dumpingpreisen erfolgreich 
gewesen und in seiner Wirkung nicht zu unterschätzen sei. Mit diesen 
Aktionen des Bauernverbandes habe man die Verbraucher für die 
Anliegen der Milchbauern sensibilisiert. Auch sei es gelungen, dass 
größere Discounter in den vergangenen Jahren zunehmend auf 
Lockangebote aus dem Milchbereich verzichtet hätten. Das Gesetz zum 
dauerhaften Verbot des Verkaufs unter Einstandspreis sei im Dezember 
2007 auf Grund der Aktionen der Milchbauern im Bauernverband deutlich
verschärft worden. Seit dem 21. Dezember 2007 seien Lockangebote 
damit fast gänzlich verboten, erklärte Folgart.

Pressekontakt:

Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

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