Gute Ernte von hohen Kosten überlagert - DBV-Generalsekretär zieht Erntebilanz
Berlin (ots)
(DBV) Insgesamt ist die Ernte 2004 zufrieden stellend ausgefallen. Sie hat aber durch den zögerlichen Verlauf auf Grund der Witterung stark an den Nerven der Bauern gezerrt. Die deutsche Landwirtschaft hat bis auf die noch ausstehenden Flächen eine qualitativ äußerst gute Getreide- und Rapsernte, aber auch Obst- und Gemüseernte eingefahren, die auch mengenmäßig mit ca. 48 Millionen Tonnen Getreide überzeugt. Dies betonte der General¬sekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, anlässlich der Presse¬konferenz des DBV zur vorläufigen Abschlussbilanz der Ernte 2004. Damit konnte der dürre¬bedingte Einbruch des letzten Jahres wettgemacht und an die langfristige Ertragsentwicklung angeknüpft werden. Da die Getreideernte in den wichtigsten Produktionsgebieten der Euro¬päischen Union ebenfalls günstig verlaufen sei, könnten die Verbraucher von einer stabilen Versorgungssituation bei Nahrungsmitteln ausgehen. Eine erntebedingte Preisdelle mindert aber die Erzeugerpreise, diese müsse durch Einlagerung ausgeglichen werden. Entgegen der Meinung vieler, sind die Lagerbestände aber immer noch auf einem niedrigen Niveau. Die weltweite Getreide- und Ölsaatenproduktion in den letzten Jahren habe mit dem steigenden Verbrauch nicht mehr mithalten können, so Dr. Born.
Gerade zur Ernte möchte der DBV auch auf die wirtschaftlich angespannte Situation der Landwirte aufmerksam machen. Landwirte produzieren unter hohen Auflagen und mit einer großen Verantwortung den Verbrauchern und der Umwelt gegenüber. Auch die Energie¬preisverteuerung treffe die Bauern hart.
Vor diesem Hintergrund fordert der DBV die Politik auf, Verantwortung für die Wettbewerbs¬fähigkeit der deutschen Landwirtschaft zu übernehmen. Weitere Kostenbelastungen durch das geplante Haushaltsbegleitgesetz 2005 sind nicht hinnehmbar und schaffen neuerliche Wettbewerbsnachteile. Deshalb dürften die Pläne im Haushaltsbegleitgesetz, zum Beispiel zur Steuererhöhung bei Agrardiesel, nicht Wirklichkeit werden. Das brächte den deutschen Landwirten eine Kostenmehrbelastung im Ackerbau von rund 30 Euro je Hektar hinnehmen. Schon jetzt fahren die deutschen Bauern beim Agrardieselsteuersatz ihren europäischen Konkurrenten hinterher.
ots-Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
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