Berlin zieht so viele Sammler an wie nie
Berlin (ots)
Das 10. ART FORUM BERLIN 2005 ging am 3. Oktober um 20 Uhr auf dem Berliner Messegelände mit Rekordergebnissen zu Ende. Die Besucherzahlen konnten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent gesteigert werden. Rund 37.000 Besucher aus dem In- und Ausland, aus Berlin, den neuen Bundesländern und verstärkt aus den alten Ländern flanierten an den sechs Messetagen durch die Hallen 17 bis 20, sowie die Sonderausstellung "TEMPORARY IMPORT - DAAD, Bethanien et al.". Mehr als 1.500 Journalisten aus 29 Ländern besuchten das 10. ART FORUM BERLIN.
Gerd Harry Lybke: "So viele internationale Sammler habe ich auf keiner Messe in Deutschland je gesehen. Und ich spreche jetzt nicht vom Collector's Program (den eingeladenen internationalen Sammlern) sondern insgesamt."
Das geschäftliche Gesamtergebnis wird deutlich positiver beurteilt als in den Jahren zuvor. Der Anteil deutscher Fachbesucher liegt bei etwa einem Drittel, bei den ausländischen ist ein Anteil von einem Viertel zu verzeichnen. Weit über 80 Prozent der Aussteller wollen im nächsten Jahr wiederkommen, 80 Prozent der Messebesucher geht es ebenso.
Die imm Vorfeld festgestellten Tendenzen zu Malerei und Fotografie wurden durch die Befragung bestätigt. Das Besucherinteresse lag präzise bei diesen Genres, Skulptur als "Magnet" zu bezeichnen, ist wohl noch etwas verfrüht. Mehr als im Vorjahr wurden die optimalen Möglichkeiten für das Knüpfen von Geschäftskontakten gelobt, insgesamt die starke Präsenz renommierter Kritiker und Kuratoren aus dem In- und Ausland. Nach Meinung der Aussteller ist der Bekanntheitsgrad des ART FORUM BERLIN erneut gesteigert worden .
Wohnmaschine, Berlin, konnte alle 5 Exemplare einer Panorama-Serie über die Berliner Philharmonie von Martin Liebscher (EUR 20.000 / Auflage) verkaufen. Eine Videoarbeit von Holly Zausner wurde fünf Minuten vor Messeschluss von SMPK-General Prof. Peter Klaus Schuster für die Staatlichen Museen angekauft. Bei Jesco von Puttkamer, Berlin, fand eine große, raumgreifende Wandskulptur von Florian Baudrexel einen Liebhaber in den USA. Erstteilnehmer Goff + Rosenthal, New York, konnten Arbeiten von Christoph Schmidberger (US$ 34.000 Gemälde, US$ 5.500 für Zeichnung), Susanne Kühn und Fotografien von Nick Havholm an junge deutsche Sammler verkaufen. Eine Arbeit von Isca Greefield-Sanders wurde in den ersten Minuten des Professional Preview von einem Trustee des Whitney-Museums New York erworben. Vilma Gold, London, stellten erfreut fest, dass eine Londoner Institution sich ernsthaft in Berlin auf der Messe für eine am Stand gezeigte Arbeit interessierte. Die Galerie lobte die vielen guten neuen Kontakte und die insgesamt guten Verkäufe.
Stella Lohaus, Antwerpen, freute sich nicht nur über die Auszeichnung des "besten Freestyle-Standes", sondern auch darüber, dass die Arbeit von Erik van Lieshout aus der Sonderausstellung TEMPORARY IMPORT - DAAD, Bethanien et al. verkauft wurde. Gute Stimmung auch bei Mehdi Chouakri, Berlin. Gruner & Gassert, New York, verkauften mehr als erwartet und vor allem an neu gewonnene Sammler. Eigen + Art, Berlin/Leipzig, konnte eine zweiteilige Arbeit "Der Vorhang" 2005, von Neo Rauch für EUR 250.000 an das Stedelijk Museum in Amsterdam (Neu-Direktor Gijs van Tuyl) verkaufen. Gerd Harry Lybke meldete Ausverkauf bei Martin Eder, Carsten Nicolai und Uwe Kowski. Eine vielteilige Arbeit von Birgit Brenner ging an den Hamburger Sammler Harald Falckenberg. Mehr als 100.000 US$ hat die Londoner Galerie FRED bei ihrem zweiten Messeauftritt umgesetzt. Verkäufe dort vor allem: Susanne Kühn und Guy Richard Smit. Für die im New Yorker Williamsburg ansässige Galerie Roebling Hall war es überraschend, so viele internationale Sammler aus Polen, Belgien, den USA und Kanada beim ART FORUM BERLIN kennen zu lernen. Gut angekommen am Stand: Arbeiten von Eve Sussmann, verkauft für US$ 3.000 bis US$ 20.000.
Sensationelle Verkäufe melden Alexander Ochs Galleries, Berlin-Beijing, Urs Meile, Luzern und Contemporary Fine Arts, Berlin (Jörg Immendorff, Jonathan Meese). Ausverkauft meldete Michael Schultz, Berlin, bereits am zweiten Tag der Messe. Thaddaeus Ropac, Salzburg/Paris, konnten alle Zeichnungen von Paul P. verkaufen und stellten vermehrtes Interesse an neuen Arbeiten von arrivierten Künstlern fest, z.B. Verkäufe von Arbeiten von Alex Katz. Großes Interesse an hochqualitativer Grafik bei Sabine Knust, München. Nach Jahren der Abwesenheit fand die Münchner Renommiergalerie ein lebendiges und aufgeschlossenes Publikum vor. Verkäufe vor allem im mittleren Preissegment konnten abgeschlossen werden. Wichtige Verkäufe, die eine erfolgeiche Messe ausmachen, konnten bei Arndt + Partner, Berlin/Zürich, verzeichnet werden. Zufrieden auch Adamski, Aachen, die eine Frottage von Isa Genzken für EUR 12.000 verkaufen konnten.
"Spektakulär" bezeichnete Thomas Zander, Köln, die 10. Ausgabe des ART FORUM BERLIN. Die mitgebrachte Fotoserie von Walker Evans hätte er gleich mehrfach verkaufen können. Zander: "Berlin hat wohl nicht richtig wichtige Sammler, aber dafür kriegt Berlin die ganzen super Leute hier hin!"
Bei den Erstteilnehmern in der Kategorie Freestyle, die in einer Art Kräftemessen in Halle 17 zusammengelegt worden waren, war die Stimmung unterschiedlich. Dina Remminger von Dina4, München, konnte alle Arbeiten von Loredana Sperini an Schweizer Sammler und neue begeisterte Liebhaber verkaufen, Kuttner + Siebert, Berlin, Dvir, Tel Aviv, und Kai Hilgemann, Berlin, fanden die räumliche Nähe zur Sonderausstellung interessant, während andere das Konzept als verbesserungswürdig betrachteten.
Springer + Winckler, Berlin, konnte ein abstraktes Bild von Gerhard Richter aus dem Jahr 1984 für EUR 250.000 und mehre Fotoarbeiten von Sigmar Polke verkaufen. Erstteilnehmer Haunch of Venison, London, freute sich über die gelungene Mischung von Entdeckungen und "Klassikern", die gute Stimmung und die guten Verkäufe von junger und etablierter Kunst.
Unter den internationalen Kuratoren, die das 10. ART FORUM BERLIN besuchten, waren Gijs van Tuyl, Amsterdam, Dan Cameron, New York, Maria de Corral, Madrid, Francesco Bonami, Venedig/Turin, Kee Hong Low, Singapore, Christy Sauer, Aspen, Roger Buergel, Kassel, Robert Storr, New York, Sean Rainbird, London, Anda Rottenberg, Warschau, Bernhart Schwenk, Anton Vidokle, New York, Christoph Heinrich, Hamburg, Osvaldo Sanchez, Tijuana, Ulrich Bischoff, Dresden, Nicolaus Schafhausen, Köln und viele mehr.
Die ART FORUM BERLIN TALKS waren auch in diesem Jahr gut besucht. Großes Interesse ebenfalls für die Blue Hour - Gespräche vor ausgewählten Arbeiten in der Sonderausstellung TEMPORARY IMPORT - DAAD, Bethanien et al. zwischen der Kuratorin Susanne Titz und Künstlern der Ausstellung.
Ausgewählte Pressestimmen:
Art + Auction, September 2005, New York
"ART FORUM BERLIN has positioned itself as the largest venue for young art in Germany."
Art.es international_contemporary_art, July-August 2005, Madrid "Pionera y comprometida con el llamado arte joven, es und de las ferias más codiciadas por las galerías y los artistas de medio mundo que trabajan con el arte realmente contemporáneo, así como cita obligada de una verdadera legión de coleccionistas, críticos y comisarios, que acumidos a ella àvidos de conocer las ùltimas tendencias artísticas." ("A pioneer in its commitment to younger artists, it's one of the most appreciated anywhere among truly contemporary galleries and artists, as well as an essential rendezvous for a legion of collectors, critics and curators, who attend avid to learn about the latest art world trends.")
Focus, 26.9.2005, München
"In ihrem zehnten Jahr etabliert sich die Berliner Kunstmesse Art Forum als hippes Parkett für den Nachwuchs. Motto: Lieber mit brandneuen Namen locken, statt mit Klassikern klotzen."
Pressekontakt:
Anne Maier PR
c/o Art Forum Berlin Deutschlandhalle
Messedamm 26
14055 Berlin
Tel.:+4930 3038-1836
Fax: +4930 3038-1838
maier@messe-berlin.de
Original content of: Messe Berlin GmbH, transmitted by news aktuell