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Klima-Allianz Deutschland

"Klima-Allianz" gegründet: Kirchen, Umweltverbände und Entwicklungshilfeorganisationen rufen Bundesregierung zum Handeln auf

Berlin (ots)

In einer "Klima-Allianz" haben sich Vertreter der
evangelischen und katholischen Kirche, Entwicklungsorganisationen wie
der Evangelische Entwicklungsdienst, Brot für die Welt, die Diakonie 
Katastrophenhilfe und Misereor, Umweltverbände wie der BUND, DUH, 
Greenpeace, NABU und der WWF sowie weitere Organisationen wie der 
Deutsche Alpenverein und attac vereint. Insgesamt über 40 
Organisationen veröffentlichten jetzt einen gemeinsamen Aufruf für 
eine entschlossenere Klimapolitik.
Erstmalig in Deutschland tritt damit ein breites Bündnis an, um 
gemeinsam den Klimawandel zu stoppen. Weihbischof Bernd Uhl, 
Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Deutschen 
Bischofskonferenz, zum Zweck des Bündnisses: "Der Klimawandel trifft 
Mensch und Natur weltweit in einem Ausmaß, das historisch ohne 
Beispiel ist. Der Schutz des Klimas ist deshalb aus ethischer 
Verantwortung für den Erhalt der Lebensgrundlagen zukünftiger 
Generationen und zur Bewahrung unserer Schöpfung dringend geboten."
Für die Umweltseite begründet Angelika Zahrnt, Vorsitzende des 
BUND, den Zusammenschluss: "Trotz einhelliger Warnungen der 
Wissenschaftler wird der Klimaschutz immer wieder von kurzsichtigen 
wirtschaftlichen oder politischen Interessen blockiert. Die 
Klima-Allianz soll Anstöße zu einer gesellschaftlichen Bewegung für 
mehr Klimaschutz geben. Wir rufen die Bundesregierung dazu auf, ein 
neues Klimaschutzprogramm vorzulegen, damit bis 2020 die 
klimaschädlichen Emissionen um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 
verringert werden."
Grundlage dafür sei der entschlossene Ausbau erneuerbarer Energien
und der Kraft-Wärme-Kopplung, anstatt neue Kohlekraftwerke zu bauen. 
Im Verkehrsbereich müssten strenge Verbrauchslimits für Pkw und ein 
Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen gelten. Die 
Trägerorganisationen der Klima-Allianz forderten die Abschaltung der 
Atomkraftwerke und ein Fördergesetz für erneuerbare Energien im 
Bereich der Gebäudeheizung.
Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer des bischöflichen Hilfswerks 
Misereor: "Die Menschen in den Entwicklungsländern sind vom 
Klimawandel besonders hart betroffen. Es geht nicht um die Frage, ob 
wir im Winter noch weiterhin Ski fahren können oder ob unsere Sommer 
zu heiß sind, sondern um die Bedrohung der Existenzgrundlage ohnehin 
schon Not leidender Menschen durch Überschwemmungen, Dürren und 
Ausbreitungen von Krankheiten. Dafür sind die Industrieländer die 
Hauptverantwortlichen."
Konrad von Bonin, Vorstandsvorsitzender des Evangelischen 
Entwicklungsdienstes: "Die Industriestaaten müssen die Kosten der 
Anpassung an den Klimawandel in den Entwicklungsländern mittragen und
beim Aufbau einer klimaverträglichen Energieerzeugung helfen. Dabei 
geht es nicht um Almosen, sondern um Gerechtigkeit."
Die Bundesregierung muss nach Auffassung der Klima-Allianz 
zusätzliche Finanzmittel zur Armutsbekämpfung und für 
Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern aufbringen. Der Anteil der
Entwicklungshilfe am Bruttosozialeinkommen müsse bis 2015 auf 0,7 
Prozent erhöht werden. Dies sollte durch die Einführung einer 
Flugticketabgabe unterstützt werden. Die CO2-Zertifikate beim 
Emissionshandel sollten umgehend versteigert werden, nicht erst nach 
2012, wie derzeit von der Bundesregierung vorgesehen. Ihrer 
internationalen Verantwortung müsse die Bundesregierung auch beim 
bevorstehenden G8-Gipfel und bei den Klimaverhandlungen gerecht 
werden.
Roland Hipp, Kampagnengeschäftsführer von Greenpeace: "Die Zeit 
wird knapp - Politik und Wirtschaft müssen endlich die Energiewende 
einleiten. Bloße Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz reichen nicht 
aus. Anstatt Grundsteine für Braunkohlekraftwerke zu legen, muss 
Bundeskanzlerin Angela Merkel in Deutschland die Basis für eine 
zeitgemäße Energieversorgung ohne Atomkraft und Kohle schaffen. 
Unsere Klima-Allianz zeigt, dass es eine große gesellschaftliche 
Mehrheit für eine Energiewende gibt. Die Trägerorganisationen der 
Klima-Allianz werden mit ihren Mitgliedern und Unterstützern die 
Bundesregierung regelmäßig an ihre Verantwortung erinnern."
Die Trägerorganisationen der Klima-Allianz laden auch Unternehmen, 
Gewerkschaften und weitere Organisationen dazu ein, sich dem Bündnis 
anzuschließen.
Mitglieder der Klima-Allianz:
Arbeitsgemeinschaft aller Umweltbeauftragten in den Evangelischen 
Kirchen in Deutschland, Arbeitskreis zukunftsfähiges Hamburg, 
artefact - Zentrum für nachhaltige Entwicklung, Attac, Brot für die 
Welt, BUND, Campact, Caritas International, Dachverband 
Entwicklungspolitik Baden-Württemberg, Deutsche Umwelthilfe, 
Deutscher Alpenverein, Deutscher Naturschutzring, Diakonie 
Katastrophenhilfe, Eine Welt Netz NRW, Evangelische Kirche von 
Kurhessen-Waldeck, Evangelische Kirche Westfalen, Evangelischer 
Entwicklungsdienst, Forschungsstätte der Evangelischen 
Studiengemeinschaft, Forum Umwelt und Entwicklung, Germanwatch, 
Gesellschaft für bedrohte Völker, Global Nature Fund, Greenpeace, 
Grüne Liga, Help - Hilfe zur Selbsthilfe, KATE Kontaktstelle für 
Umwelt & Entwicklung Stuttgart, Katholische Landjugendbewegung, 
Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW, Misereor, Mission Eine Welt,
NABU, Nordelbisches Missionszentrum, Pazifik-Netzwerk, Peter Hesse 
Stiftung, Stiftung Zukunftsfähigkeit, Umwelt-Akademie, Umweltrat der 
Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Urgewald, Verband 
Entwicklungspolitik Niedersachsen, Verbund Entwicklungspolitischer 
NRO Brandenburgs, Vereinte Evangelische Mission, Verkehrsclub 
Deutschland, WEED, Women in Europe for a Common Future, WWF, 
Zukunftsrat Hamburg
Auf der Internetseite www.die-klima-allianz.de sind die Liste der 
Trägerorganisationen und das Positionspapier der Klima-Allianz zu 
finden.

Pressekontakt:

Jürgen Maier, Forum Umwelt und Entwicklung, 0171-3836135,
0228-359704, 0228-92399356
E-Mail: info@forumue.de

Christoph Bals, Germanwatch, 0174-3275669,
bals@germanwatch.org

Dr. Bernd Bornhorst, Misereor, 0160-97234167,
bornhorst@misereor.de

Richard Brand, Evangelischer Entwicklungsdienst, 0170-4336856,
richard.brand@eed.de

Thomas Breuer, Greenpeace, 0171-8780820,
thomas.breuer@greenpeace.de

Klaus Breyer, Evangelische Kirche von Westfalen, 0175-2413100,
k.breyer@kircheundgesellschaft.de

Wolfgang Ehrenlechner, Katholische Landjugendbewegung, 0171-1432838
w.ehrenlechner@kljb.org

Matthias Seiche, BUND, 0160-97618469,
matthias.seiche@bund.net

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