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Wie sicher ist die onkologische Versorgung?
4. Euroforum Jahrestagung "Onkologie" am 16. und 17. Februar 2009 in Mainz, Hyatt Regency

Frankfurt (ots)

Frankfurt am Main/Mainz, 21. November 2008. Der
Wandel in der Gesundheitswirtschaft verändert auch die Parameter in 
der Krebsversorgung: Der Gesundheitsfonds, das Ende der 
Anschubfinanzierung und die neue Vergütungssituation betreffen die 
Onkologie genauso wie die Zulassung von Kliniken zu ambulanten 
Leistungen nach Paragraph §116b SGB V. Zudem bekräftigte das 
Bundesgesundheitsministerium mit dem Nationalen Krebsplan die 
Bedeutung der Patientenorientierung und Finanzierbarkeit in der 
Onkologie.
Die 4. Euroforum Jahrestagung Onkologie am 16. und 17. Februar 
2009 in Mainz bildet ein breites Spektrum der wichtigen Fragen ab: 
Experten aus Politik, Kliniken, Apotheken, Krankenkassen, Forschung 
und Praxis sprechen über künftige Anforderungen an Leistungserbringer
und Industrie, neue Versorgungsformen, den ambulant-stationären 
Wettbewerb, die Rolle der Kosten-Nutzen-Bewertung und über Synergien 
aus industrieller und akademischer Forschung. Außerdem zeigen sie, 
wie sich Akteure im gespaltenen Arzneimittelmarkt positionieren 
können. Das Programm ist abrufbar unter: www.euroforum.de/ots-onko09
Onkologie unter neuen Bedingungen
Wie sich die politischen Weichenstellungen auf die onkologische 
Versorgung auswirken werden, erörtern Dr. Antonius Helou 
(Bundesgesundheitsministerium), Dr. Johannes Bruns (Deutsche 
Krebsgesellschaft) und Dr. Rainer Hess (Gemeinsamer Bundesausschuss, 
G-BA). Die Umsetzung des Nationalen Krebsplans steht ebenso im 
Mittelpunkt der Expertenvorträge wie die Auswirkungen der 
Zweitmeinung und des Paragraphen 116b SGB V. In einer 
Podiumsdiskussion stellen sich die Referenten der Frage, ob die 
onkologische Versorgung auch künftig gesichert ist. Weitere 
Teilnehmer dieser Gesprächsrunde sind Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig 
(Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft), Dr. Stephan 
Schmitz (Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und 
Onkologen) und Dr. Harald Herholz (KV Hessen). Nach eigenen Angaben 
ist die KV Hessen die einzige Kassenärztliche Vereinigung, die seit 
Jahren Erfahrung mit dem Zweitmeinungsverfahren hat. "Ein vollkommen 
neuer Ansatz, der je nach Ausgestaltung Vor- und Nachteile hat", so 
Herholz gegenüber Euroforum. Für deutsche Ärzte sei das Verfahren 
noch sehr ungewohnt.
Welchen Stellenwert die Onkologie für die gesetzliche 
Krankenversicherung hat, wird der VdAK-Chef Thomas Ballast erörtern. 
Ballast warnte bereits mehrmals vor deutlichen Kostensteigerungen im 
Krankenhausbereich in den Jahren 2009 und 2010. Insgesamt seien 
zusätzliche Ausgaben von bis zu fünf Milliarden Euro zu erwarten. Der
einheitliche Beitragssatz von 15,5 Prozent drohe nicht auszureichen. 
"Die Beitragszahler können spürbar entlastet werden, wenn im 
Krankenhausbereich die Vergütung der Mehrleistungen auf die Höhe der 
variablen Kosten beschränkt wird", so Ballast gegenüber Euroforum. 
Weitere Sparmaßnahmen sieht er im Arzneimittelbereich. Auf der 
Konferenz beleuchtet er, wie sich der Gesundheitsfonds, 
Rabattverträge und neue Versorgungsformen auf die Onkologie auswirken
werden.
Krebsbehandlung in Klinik, Arztpraxis und MVZ
Das Westküstenklinikum Brunsbüttel/Heide gehört zu den ersten 
Krankenhäusern, dem das Bundesgesundheitsministerium genehmigte, 
Krebserkrankungen ambulant zu therapieren. In Form von 
Behandlungsketten bezieht das Klinikum niedergelassene Ärzte in die 
Arbeit ein. Die Entscheidung für die Kooperation folgte einer 
strategischen Überlegung, wie Geschäftsführer Harald Stender 
gegenüber der Ärzte Zeitung sagte: "Gegen meine Haupteinweiser zu 
arbeiten, wäre unklug." (Ärzte Zeitung online, 5.8.2008) Über die 
Erfahrungen mit dem Kooperationsmodell, die Motivation, aber auch die
Spannungen unter den Akteuren berichtet Stender auf der 
Euroforum-Konferenz.
Auch der Frankfurter Onkologe Prof. Dr. Hans Tesch wird seine 
Erfahrungen mit einer sektorenübergreifenden Kooperation schildern. 
Gegenüber Euroforum hob er die Vorteile hervor: "Die Patienten 
profitieren von der hohen medizinischen Kompetenz, kurzen Wartezeiten
und einer guten Kooperation zwischen den verschiedenen Abteilungen." 
Doch berichtet er auch von Schwierigkeiten: "Es gibt immer noch 
organisatorische Probleme im Krankenhaus. Auch die 
Entscheidungsfindung ist oft kompliziert und zeitaufwendig, die 
Bürokratie lästig." Prof. Dr. Wolfgang Wagner, Leiter eines 
Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) an der Paracelsus 
Strahlenklinik Osnabrück, verdeutlicht, was ein gutes MVZ in der 
Onkologie ausmacht und zeigt Schwierigkeiten und Erfolgsfaktoren bei 
der Umsetzung auf.
Industrie und Universität: Gemeinsam für Forschungserfolg
In der Forschung geht nichts ohne Vernetzung, meint Prof. Dr. 
Rüdiger Hehlmann von der Universität Mannheim. Neue 
Kooperationsmodelle zwischen den Universitäten und der Industrie 
sorgen für bessere Informationen und Versorgungsstrukturen sowie ein 
optimiertes Management, so der Experte gegenüber Euroforum. 
Therapieoptimierungsstudien gelten laut Hehlmann in Deutschland als 
beispielhaft. "Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass Patienten 
länger überleben, und sie haben die Integration der europäischen 
Leukämieforschung vorangetrieben." Warum er befürchtet, die neue 
Gesetzgebung könnte die Studien gefährden und wie sich die Lücke 
zwischen industrieller und akademischer Forschung schließen lässt, 
sagt Hehlmann auf der Jahrestagung. Mit Blick auf die 
Kosten-Nutzen-Bewertung diskutiert Gesundheitsökonom Prof. Dr. 
Michael Schlander (Institute for Innovation & Valuation in Health 
Care), welchen Fortschritt sich Gesellschaft, Industrie und 
Kostenträger künftig leisten können. Preis- und Erstattungsregeln für
Innovationen beleuchtet Dr. Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der
MediGene AG.
Arzneimittelversorgung
Die fortschreitende Aufweichung der Sektorengrenze zwischen Klinik
und Ambulanz spaltet nach Expertenmeinung den Arzneimittelmarkt. 
Zytostatika seien davon besonders betroffen: "Die 
Zytostatikaversorgung steht wegen ihres unterschiedlichen 
Preisniveaus an der Spitze der Begehrlichkeiten", beobachtet der 
Erdinger Apotheker Dr. Franz Stadler. Das Problem sei nur lösbar, 
wenn es gelänge, "Teilinteressen zurückzustellen und gemeinsam eine 
grundlegende Neuerung anzustreben." In einer Podiumsdiskussion 
erarbeitet Stadler mit weiteren Gesundheitsexperten neue 
Lösungsvorschläge. Matthias Wallhäuser (Anwaltsozietät Leinen & 
Derichs) beleuchtet die Spielregeln bei der Zubereitung und Abgabe 
von Zytostatika.
Internet: www.euroforum.de/ots-onko09

Pressekontakt:

Romy König
Senior-Pressereferentin
Euroforum - ein Geschäftsbereich der Informa Deutschland SE
Westhafenplatz 1
60327 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0) 69/244-327-3391
Fax: +49 (0) 69/244-327-4391
Mailto:romy.koenig@informa.com
www.euroforum.de

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