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7. EUROFORUM-Jahrestagung "Stadtwerke 2003"
Regulierung im Energiemarkt: Hoffnung, Furcht und Leid für Stadtwerke?

Berlin (ots)

Über 30 Referenten aus Stadtwerken und
Energieunternehmen diskutieren seit gestern auf der bisher größten
EUROFORUM-Jahrestagung zum Thema "Stadtwerke 2003" (5. bis 7. Mai
2003, Berlin) mit rund 350 Teilnehmern strategische Handlungsoptionen
der Stadtwerke.  In seiner Begrüßungsrede sprach Helmut Sendner 
(Chefredakteur und Herausgeber Energie & Management) vom "Hoffen,
Leiden und Fürchten" der Stadtwerke angesichts des nun doch geplanten
Regulierers und der Veränderung der Rahmenbedingungen.
Planungsunsicherheit entstünde für die Energiewirtschaft, wenn
die Verbändevereinbarung II+ ausläuft (Ende 2003), die
Regulierungsbehörde aber ihre Arbeit erst ab 1.7.2004 aufnimmt.
Sender sieht hier akuten Handlungsbedarf der Politiker und zukünftig
beteiligten Institutionen.
Dr. Christoph Helle, Generalbevollmächtigter der MVV Energie AG,
schildert die Sicht eines regionalen Verteilungsunternehmens zum
Thema Wettbewerbsaufsicht: eine schlanke Wettbewerbsaufsicht mit
einem Mandat für eine begrenzte Zeit, eine Wettbewerbsbehörde, die
zwar den Rahmen für eine Regulierung gibt, die Ausgestaltung der
Details aber den Verbänden überlässt. Weiterhin fordert Dr. Helle von
einer Wettbewerbsbehörde, nicht nur Netzentgeltregeln, sondern auch
andere konstitutive Wettbewerbselemente zu berücksichtigen.
Bernd Wilmert, kaufmännischer Geschäftsführer, Stadtwerke Bochum,
betonte in seinem Referat, dass es bei der Diskussion um die neuen
Vorschriften zu sehr um die Erfüllung derselben ginge, obwohl der
Kunde mit seinen Bedürfnissen im Vordergrund stehen sollte. Bei der
Trennung von Netz und Vertrieb, den die verschärften Unbundling-
Vorschriften grundsätzlich ab 1. Juli 2004 vorsehen, bekämen die
Kunden dann beispielsweise zwei Rechnungen, was nach Wilmerts Ansicht
wenig sinnvoll wäre. Dass Unbundling komme, stehe außer Frage, es
komme nun darauf an, die Chancen zu nutzen und die Risiken zu
erkennen. Wilmert  befürwortet eine offensive Strategie mit dem Fokus
auf Kunden und Prozesse: "Der Kunde darf nicht unter dem Unbundling
leiden".
In der Diskussionsrunde der Stadtwerke-Jahrestagung zum Thema
"Gemeindeordnung: Ist die Chancengleichheit kommunaler Unternehmen im
Wettbewerb gewahrt?" wurden zwischen den Teilnehmern, dem
Oberbürgermeister von Düsseldorf, Joachim Erwin, Bernd Wilmert und
Dr. Christoph Helle zwei Fronten deutlich: Während Erwin die
Gemeindeordnung als Schutzraum für die kommunalen Unternehmen sieht
und meint, der Staat solle keine Geschäfte machen, sondern das Wohl
der Kunden im Auge behalten, sehen Wilmert und Helle die
Gemeindeordnung eher als wettbewerbshemmend an.  Wilmert sieht keine
Veranlassung dafür, dass Stadtwerke nicht im Wettbewerb stehen
dürfen, schließlich sei dies im EG-Recht ja ausdrücklich vermerkt.
Fehlender Wettbewerb würde die "Big four" (Eon, RWE, Vattenfall,
EnBW) und ausländische Unternehmen begünstigen. Zugespitzt formuliert
ginge es sonst  letztendlich um "Privatisierung oder Wettbewerb", so
Wilmert.
Erwin merkte dazu an, dass Wettbewerb durchaus möglich sei, aber
auch die Frage gestellt werden müsse, wie viel Unternehmen ein
deutscher Markt für Energieprodukte vertrage: Nicht vier, aber auch
nicht 900. Er wehre sich dagegen, dass ständig neue Geschäftsfelder
zu Lasten der Kunden ausprobiert würden. Außerdem könne durch
Anteilsverkauf an Stadtwerken  zur Entschuldung von Kommunen
beigetragen werden. Es sei ein "Frevel, Stadtwerke nicht zu
veräußern", so Erwin. Er rechnete vor, dass der Ertrag der Stadtwerke
größer als die Zinsen plus ein Prozent Tilgung sein müsste, ansonsten
sei nur ein Verkauf sinnvoll.
Dr. Helmut Edelmann (Director Utilities, Ernst & Young)
präsentierte auf der EUROFORUM-Konferenz die Ergebnisse einer
Expertenbefragung bei Entscheidern von Stadtwerken und regionalen
Energieversorgern, insgesamt von 102 Unternehmen. Als die fünf
Top-Strategien wurden Kundenbindung, Kooperationen/Beteiligungen,
Einführung neuer Produkte und Tarife, Vermarktung der Unternehmen als
Qualitätsprodukt und Reduktion der Kosten genannt. Bei den
Kooperationen werden horizontale (Zusammenschluss von Partnern auf
gleicher Wirtschaftsstufe) bevorzugt; hiervon verspricht man sich
Austausch von Know how, Nutzung von Synergie-Effekten und
Vergrößerung der Marktmacht. Weitere Motive für das Eingehen von
Kooperationen sind Rationalisierungen, Erhalt der Selbständigkeit,
Sicherung von Absatzmärkten und kommunalpolitischer Druck. Als
besonders geeignet für eine Partnerschaft werden Stadtwerke und
Vorlieferanten bewertet, als wenig erfolgversprechend werden hingegen
Kooperationen mit Nicht-Energie-Unternehmen eingestuft. Alle
Befragten lehnten eine Partnerschaft mit einem ausländischen Strom-
oder Gasversorger ab.
Das vollständige Programm, Pressemitteilungen, Fotos der
Veranstaltung und weitere Informationen zum Thema Stadtwerke finden
Sie im Internet unter: www.energie-forum.com
Weitere Informationen: 
   Evelyn Mayer 
   Senior-Konferenz-Managerin
   EUROFORUM Deutschland GmbH 
   Prinzenallee 3 
   40549 Düsseldorf 
   Tel.: +49 211 / 96 86-3416 
   Fax:  +49 211 / 96 86-4416 E-Mail:
    evelyn.mayer@euroforum.com
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sowie innovativen Produkten im Informationsgeschäft. Seit 1993 ist
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1000 Veranstaltungen in über 20 Themengebieten stattgefunden. Rund 40
000 Teilnehmer besuchten im vergangenen Jahr EUROFORUM-
Veranstaltungen. Der Umsatz lag 2002 bei rund 50 Millionen Euro.
Weitere Veranstaltungen zum Thema Energie:
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Ansprechpartnerin für die Redaktion: 
Claudia Büttner 
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
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