Mobiles Business: nicht Technik, sondern Nutzen verkaufen! Pressebericht zur 9. Internationalen Handelsblatt-Jahrestagung. Telekommarkt Europa (1.-3. Juli 2003, Bonn).
Düsseldorf (ots)
Düsseldorf, 3. Juli 2003. Mobilfunk war das Thema des dritten Tags der 9. Internationalen Handelsblatt-Jahrestagung "Telekommarkt Europa". Was macht ein Netzbetreiber ohne 3G-Lizenz? fragte Gebhard Weiss, Managing Partner, Industry Practice Carriers, Mitglied der Geschäftsleitung, Detecon International. Er stellte kurz die Daten und Fakten rund um den Mobilfunk vor. SMS sei ein unerwarteter Erfolg für GSM Operatoren gewesen: 24 Milliarden SMS würden monatlich versendet. MMS werde mitlerweile von über 120 Operatoren angeboten. Auch GPRS und EDGE Netzwerke seien Wachstumsmärkte, allerdings müssten die Serviceangebote in diesem Bereich noch ausgebaut werden.
Zum Thema Wireless LAN merkte Weiss an, dass das Marktpotenzial schwer vorhersehbar sei. Derzeit sei sei die Technik wegen hoher Kosten, mangelnder Vernetzung und "unreifer" Billing-Systeme weder für Endkunden noch für Hot Spot Owner attraktiv. Weiss betonte, wie wichtig es sei, die Sicht des Kunden zu berücksichtigen: Nicht Technik, sondern Mehrwert müsse verkauft werden: zu jeder Zeit einfacher und schneller Zugang zu personalisierten Daten von jedem Ort aus, ohne komplizierte Zugangsbedingungen müsse das Ziel sein.
Michael Fritz, Mitglied der Geschäftsleitung der T-Systems International, sprach über die Strategien der Enabler im Mobile Business. Er sieht dramatische Veränderungen auf dem Markt für mobiles Business. Wichtig sei mehr und mehr die Wünsche der Kunden zu berücksichtigen und sich genau mit den individuellen Geschäftsprozessen auseinanderzusetzen. Als Zukunftsmodell sieht Fritz die Partnerschaft von Endkunden, Provider und Enabler, um das mobile Business für den Kunden attraktiv zu machen. Durch zahlreiche neue Player und eine intensivere Wettbewerbssituation werde es immer schwieriger, neue Technologien zu platzieren. Es sei nicht mehr wie früher möglich, technische Neuerungen zu verkaufen, nur weil sie neu seien. Eine gewisse Skepsis mache sich bei dem Geschäftskunden bemerkbar. Er frage zunehmend nach dem Return on invest: Was nützt der Einsatz der neuen Technologien wirklich und ab wann können dadurch Kosten gespart werden? Zusammenfassend stellt Fritz fest: "Das Business im mobilen Business ist kein Business as usual".
T-Systems habe bereits erfolgreich Anwendungen des mobilen Business umgesetzt: Ob es sich um ein Frachtverfolgungssystem handele oder eine online abrufbare Bestandsaufnahme sämtlicher Daten für Pipeline- Betreiber; alle Systeme hätten zur Verbesserung der Geschäftsabläufe beigetragen und Kosten eingespart.
In der anschliessenden Diskussionsrunde über "Business Case WLAN - Überleben im Public Access Markt" wurde klar, welche Schwächen es bei WLAN im öffentlichen Bereich gibt: es fehlt ein übergreifendes und modernes Abrechnungssystem. Es wird ein problemloser Internetzugang erwartet, ohneTarif-Wirrwarr, Zunahme von Rechnungen, Herausgabe von Kreditkarten-Nummern usw. . Harald A. Summa, Geschäftsführer, eco Verband stellte eine interessante Lösung vor: Den Greenspot für den Hotspot: Unter dem Dach von Greenspot entsteht eine Plattform zur Unterstützung eines bundesweiten Service für WLAN- Roamer. Das Clearing-Haus Greenspot soll als Mittler zwischen dem Anbieter der Leistung, den WISP-Operatoren und dem Einkäufer der Leistung, den Service Providern auftreten. Teilnehmen könnten alle Anbieter von WLAN-Zugängen (hotspots, hotzones), alle Service Provider (ISPs, Online-Dienste, Mobilfunkbetreiber), und alle WLAN- Roamer, die von einer einheitlichen Abrechnungsplattform profitieren können.
Der TK-Branchentreff, der heute nach drei Tagen zu Ende geht, gab neue Impulse und regte zu zahlreichen Diskussionen an. Dr. Hellmuth Broda, CTO, Sun Microsystems EMEA, meinte gegenüber dem Veranstalter: "Dieser Kongress ist absolut empfehlenswert und bietet eine ausgezeichnete Networking-Plattform. Sowohl als Teilnehmer als auch als Referent dieses TK-Events bin ich sehr zufrieden. Die Themen- und Referentenauswahl war stimmig und die Organsiation gewohnt perfekt."
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