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Deutschland - ein Kodex-Entwicklungsland Pressemitteilung 3. Handelsblatt CFO-Kongress 27. April 2007, Düsseldorf

Düsseldorf (ots)

Der deutsche Corporate Governance Kodex ist
weitgehend etabliert. 79 der 82 Empfehlungen werden von den 
börsennotierten Gesellschaften voll akzeptiert, so die 
Kodex-Kommission. Doch zwischen den "erklärten" Grundsätzen guter 
Unternehmensführung und -überwachung und der Realität gibt es 
offenbar große Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommt ein Praxistest 
der Ludwig-Maximilian-Universität in München, der kürzlich im 
Handelsblatt vorgestellt wurde. Laut dieser Studie versichern zwar 
alle Unternehmen, über eine so genannte Berichtsordnung zu verfügen. 
Darin ist festgehalten, in welchem Umfang Vorstand und Aufsichtsrat 
sich gegenseitig informieren müssen. Faktisch lässt sich diese 
Versicherung aber nicht überprüfen. Mehr als drei Viertel der 
Konzerne verweigern konkrete Angaben und behaupten, dass es sich um 
eine "interne Angelegenheit" handele. (Quelle: Handelsblatt, 19.3.07)
Deutschland scheint immer noch ein Kodex-Entwicklungsland zu sein,
obwohl auch der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) 
eigene Verhaltensregeln erarbeitet hat. Doch besonders groß war die 
Akzeptanz der Unternehmen nicht. Die Initiatoren vermissen 
"insbesondere die Initiative der Assekuranz, aber auch von 
Pensionskassen", so Christian Strenger, Mitglied des Aufsichtsrats 
der DWS Investment (Quelle: dpn, 14.11.2006). Wie weitreichend 
fehlende Corporate Governance sein kann, zeigten die Reaktionen auf 
den Beschluss der Thyssen-Krupp-Hauptversammlung im Januar 2007. Die 
Macht des Großaktionärs Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
wurde entscheidend ausgeweitet: Unabhängig vom Votum der übrigen 
Aktionäre darf die Stiftung, die 25,1 Prozent der Anteile besitzt, 
drei Vertreter in den Aufsichtsrat entsenden.
Gemeinsam mit den Arbeitnehmern hat die Krupp-Stiftung nach dieser
Satzungsänderung auf ewig eine Stimmenmehrheit im Aufsichtsrat. Eine 
feindliche Übernahme mit dem Ziel, den Mischkonzern in seine 
Einzelteile zu zerschlagen, wäre damit praktisch chancenlos. Strenger
bezeichnete die Satzungsänderung als "unnötig" und erklärte gegenüber
dem Handelsblatt: "Mit ihren Stimmen können die Stiftungen ohnehin 
die Kandidaten, die sie gerne hätten, in den Aufsichtsrat wählen." 
Die unzeitgemäße Ausnutzung des antiquierten Entsenderechts gefährde 
außerdem die in Deutschland gemachten Fortschritte in Sachen guter 
Unternehmensführung. Das fundamentale Prinzip "Eine Aktie, eine 
Stimme" werde verletzt, so Strenger. (Quelle: Handelsblatt 
18.1.2007). Auf dem 3. Handelsblatt CFO-Kongress wird Strenger am 27.
April 2007 in Düsseldorf die Business Benefits einer guten Corporate 
Governance vorstellen sowie die Governance-Erwartungen 
institutioneller Investoren erläutern.
Die Expansion in Asien, Südamerika und Mittel- und Osteuropa ist 
ein weiteres Schwerpunkt-Thema des CFO-Jahrestreff. Die Deutsche Post
World Net erwirtschaftet mittlerweile inzwischen mehr als ein Fünftel
der Umsätze im BRIEF-Bereich außerhalb Deutschlands. "Unsere 
Strategie, sinkende Brief-Umsätze im deutschen Heimatmarkt durch 
steigende internationale Aktivitäten zu kompensieren und gleichzeitig
die Kosten zu senken, geht voll auf," erklärte Finanzvorstand Prof. 
Dr. Edgar Ernst vor kurzem in einer Pressemeldung der Deutschen Post.
Neben anderen Experten wie Martin Babilas (CFO, ALTANA Chemie AG) und
Michael Silbermann (Direktor Finanzen und Verwaltung, Microsoft 
Deutschland GmbH) wird Ernst an der Paneldiskussion des CFO-Kongress 
vom Handelsblatt teilnehmen.
Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar: 
http://www.konferenz.de/pr-cfo07
Weitere Informationen:
Claudia Büttner
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
EUROFORUM Deutschland GmbH
Konzeption und Organisation für Handelsblatt Veranstaltungen
Telefon: + 49 (0)2 11. 96 86-33 80
Fax:       + 49 (0)2 11. 96 86-43 80
E-Mail:  presse@euroforum.com

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
EUROFORUM Deutschland GmbH
Dr. phil. Nadja Thomas
Telefon: +49(0)211/9686-3387
Fax: +49(0)211/9686-4387
nadja.thomas@euroforum.com

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