Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Hungertod eines fünfjährigen Mädchens in Schwerin:
Bielefeld (ots)
Fünf Jahre jung ist Lea-Sophie geworden. Mindestens die letzten zwölf Monate davon musste sie unsagbares Leid ertragen. Abgemagert und ausgedörrt brachte sie noch 7,4 Kilo auf die Waage, als sie in die Klinik kam. Zu wenig, um das Leben des Mädchens zu retten. Die Verantwortung für den Tod des Kindes tragen natürlich vor allem die Eltern. Nichts, aber auch gar nichts kann hier als Entschuldigung angeführt werden. Diese Erkenntnis macht Lea-Sophie jedoch nicht wieder lebendig und kann auch das lange Martyrium nicht ungeschehen machen. Fast noch erschreckender als der Tod des Mädchens ist das Wissen darum, dass es kein Einzelfall ist. Die Namen Kevin und Jessica stehen als Beweis dafür. Und genau wie bei den beiden Kindern war auch im jüngsten Fall in Schwerin das Jugendamt über Probleme in der Familie informiert. Konsequent reagiert aber wurde allem Anschein nach nicht. Den Stab über die Mitarbeiter zu brechen, ist einfach. Zu einfach. Denn jeder Mitarbeiter in einem Jugendamt hat bis zu 150 Fälle zu betreuen. Individuelle Betreuung ist so nicht machbar. Reformen sind dringend notwendig - zum Wohle der Kinder.
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