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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum ungelösten Kosovo-Problem

Bielefeld (ots)

Die Europäische Union kann das Kosovo auf dem
Weg in die Unabhängigkeit nicht mehr aufhalten. Russland ist total 
dagegen, die USA sind mit der gleichen Entschiedenheit dafür, die EU 
sitzt zwischen allen Stühlen. Der Union bleibt gerade noch die 
Möglichkeit, auf einen Termin nach den serbischen Wahlen zu drängen. 
Wirklich anhalten kann Europa die Uhr nicht mehr.
Niemand traut sich auszusprechen, dass sich die EU einen teuren Fall 
von Dauersubvention einhandelt. Derzeit und möglicherweise auf ewig 
speist sich das offizielle Volkseinkommen zu 90 Prozent aus Zahlungen
der Garantiemächte, die im Gegenzug Nichtkrieg erhalten. Zögen sich 
KFOR und UN-Mission zurück, bräche der Konflikt mit den nicht minder 
irrwitzigen Serben sofort wieder auf. Man darf so etwas getrost 
Erpressung nennen.
Ja, Europa hat nach dem Fall des Eisernen Vorhangs Slowenien, 
Kroatien und anderen neue Eigenstaatlichkeit gewährt. Das heißt im 
Umkehrschluss aber nicht, dass immer kleineren Einheiten der Weg 
zurück in alte, ethnisch streng getrennte Nationalstaaten bereitet 
werden muss. Deutschland und andere sollten auch deshalb nein sagen, 
weil Europa das Gegenteil von Kleinstaaterei bedeutet.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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