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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Präsidentenwahl in Serbien:

Bielefeld (ots)

Spätestens bei der Stichwahl am 3. Februar
stehen die Serben endgültig am Scheideweg. Entweder machen sie sich 
auf dem Weg nach Europa, wo sie willkommen sind. Oder sie verrennen 
sich noch tiefer in der nationalistischen Sackgasse, aus der dann ein
Entkommen immer schwieriger wird.
Für einen Normal-Europäer ist die Mentalität der Serben nur schwer zu
verstehen. Wirtschaftlich steht das Land am Abgrund. Das 
Durchschnittseinkommen liegt bei nur 375 Euro, doch der 
Lebensunterhalt ist teurer als sonstwo in Europa. Zudem verlassen die
jungen und gut ausgebildeten Serben scharenweise das Land, weil sie 
dort keine Zukunft mehr sehen.
Das hindert die Menschen aber nicht, dem extremen Nationalisten 
Tomislav Nikolic mit einem Rekordergebnis die erste Runde der 
Präsidentenwahlen gewinnen zu lassen. Dies muss zwar nicht bedeuten, 
dass er auch in zwei Wochen siegen wird. Doch macht dies Ergebnis für
den russlandfreundlichen Nikolic deutlich: Das Vertrauen in Europa 
ist noch nicht sehr ausgeprägt.
Entscheidend wird sein, welche Empfehlung Regierungschef Vojislav 
Kostunica abgeben wird. Unterstützt er Amtsinhaber Boris Tadic, 
bestehen doch noch Chancen auf eine bessere Zukunft für das Land. 
Tadic wird dann auch einer Kosovo-Lösung nicht mehr im Wege stehen 
und für die Auslieferung des Kriegsverbrechers Ratko Mladic sorgen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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