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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Forschung in den USA

Bielefeld (ots)

Die Welt sorgt sich um die Welt. Die immer
deutlicher sichtbar werdenden Anzeichen für einen Klimawandel haben 
auch einen Wandel im Nachdenken darüber und in vielen Ländern einen 
Wandel in der Politik bewirkt.
 In Deutschland werden Umweltzonen eingerichtet und drastische 
Maßnahmen zur Beschränkung von CO2-Emissionen bei Privat-Pkw in Gang 
gebracht. Ein lächerlich kleiner Tropfen auf den heißen Stein 
verglichen mit dem Einspar-Potenzial der größten CO2-Emittenten auf 
diesem Planeten: die USA und China. Amerika gehört aber gleichzeitig 
zu den Ländern, die die geringsten Anstrengungen machen, etwas gegen 
ihren exorbitanten Ausstoß zu unternehmen.
George W. Bush gefällt das Thema Klimawandel überhaupt nicht, denn 
Klimaschutz kostet Wirtschaftswachstum. Darum unterzeichnete er nicht
das Kyoto-Protokoll, und darum werden US-amerikanische Forscher, die 
vor den Folgen des Klimawandels warnen, im Weißen Haus nicht gehört. 
Oder ihre Ergebnisse und Studien gar unterdrückt und manipuliert.
Das ist nur eines von vielen Beispielen für den Stellenwert der 
Wissenschaft in den USA in den vergangenen siebeneinviertel Jahren. 
Andere Forschungen sind dem Noch-Präsidenten dagegen sehr genehm. Die
Budgets für militärische Forschungsgebiete wurden in dem Maße - und 
darüber hinaus - erhöht, wie sie an anderer Stelle gekürzt wurden. In
Amerika gilt: Krieg ist der Feind der Wissenschaft.
Das ist nun wahrlich nicht neu. Joseph Weizenbaum, der kürzlich 
verstorbene Computerpionier, wurde nicht müde, zu berichten, wie in 
den Zeiten des Vietnamkrieges das berühmteste Wissenschaftsinstitut 
der Welt, das Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, 
praktisch gänzlich zum Militärinstrument mit Standleitung zum 
Pentagon verkam. Perfektes Töten - eine wissenschaftliche 
Herausforderung dieser Zeit.
Vietnam war aber - bei allem Respekt vor den unzähligen Toten dieses 
schrecklichen Krieges - ein Spaziergang verglichen mit der Gefahr, in
die die aktuelle Kriegspoltik George W. Bushs die Welt stürzt. 
Deutsche Soldaten stehen an der Seite des amerikanischen 
Bündnispartners in Afghanistan unter Beschuss, der 
islamfundamentalistische Terror bedroht praktisch jedes Land der Welt
auch im Inneren und beeinflusst damit die jeweilige 
Sicherheitspoltik, der Krieg der Kulturen ist ausgerufen.
Machen wir uns nichts vor: Amerika ist immer noch der große Bruder, 
global gesehen die letzte verbliebene Weltmacht. Doch kann sich die 
Erde diese Art der Vormachtstellung der USA überhaupt noch leisten? 
Nur wenn der große Bruder wieder zu Verstand kommt. Dabei kann die 
Wissenschaft helfen.
Gehört wird sie dort, an der wichtigsten Schaltstelle der Macht, erst
wieder, wenn ein US-Präsidentschafts-Kandidat das Rennen macht, der 
die großen, global wichtigen Themen mit weniger Ideologie und mehr 
Expertise angeht. Wissenschaft ist Zukunft. Unser aller Zukunft.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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