Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Abschied des SPD-Urgesteins Peter Struck aus der Politik:
Bielefeld (ots)
Als der SPD-Fraktionschef Peter Struck 2002 nach seiner zwischenzeitlichen Ernennung zum Verteidigungsminister von Journalisten gefragt wurde, ob er sich denn in diesem Metier auskenne, antwortete er in der ihm eigenen knappen und trockenen Art: »Ein guter Fraktionschef kann alles.« Kompetenz, Zuverlässigekeit und Gradlinigkeit zeichneten Peter Struck nicht nur als Verteidigungsminister, sondern auch als Chef der Bundestagsfraktion aus. Auch Volker Kauder, sein Unions-Kollege im Fraktionsvorsitz, schätzte diese Eigenschaften. Struck hatte seinen Laden im Griff, ganz nach dem von ihm ausgegebenen Motto: Auf der einen Seite eine selbstbewusste Fraktion führen, die auch unbequeme Fragen stellt, auf der anderen Seite jedoch auch darauf achten, dass die Regierung nicht beschädigt wird. Nach Franz Müntefering verliert die SPD mit Peter Struck einen weiteren ihrer prägenden Köpfe, der für die Ausrichtung der SPD in der politischen Mitte steht. Wer ihm 2009 nachfolgen wird, ist offen. Dies wird vom Ausgang der Bundestagswahl abhängen, ob die Partei in der Regierung bleiben oder in die Opposition gehen wird.
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