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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur aktuellen Schadstoffdiskussion:

Bielefeld (ots)

Die Ölreserven werden immer knapper. Die
Energiekosten explodieren. Damit verteuert sich unter anderem auch 
das Autofahren drastisch. Die bereits seit Jahren vor allem von 
Umweltschützern erhobenen Forderungen nach alternativen Antrieben und
Kraftstoffen rücken nicht nur wegen der Debatte um 
Schadstoffbelastungen und CO2-Ausstoß mehr und mehr ins Rampenlicht. 
Wohin führt der Weg der Mobilität in der Zukunft?
Diesel- oder Benzinmotoren, Hybrid-Technik, Elektroautos, 
Brennstoffzellen-Antriebe oder gar Wasserstoff-Fahrzeuge - entwickelt
wird in alle Richtungen. Doch die ganz große Erleuchtung ist derzeit 
noch nicht zu erkennen. Allerdings auch deshalb, weil jedes Land 
andere Vorschriften hat, die es zu erfüllen gilt. Fahrzeuge, die 
beispielsweise in den USA die schärfsten Abgasbestimmungen erfüllen, 
werden in Europa noch längst nicht als Top-Kandidaten auf der 
Hitliste der Saubermänner gesehen. Der Grund: Während in der EU alles
auf möglichst geringen CO2-Emissionen ausgerichtet ist, hat in den 
USA das Thema Stickoxid (NOx) einen weitaus höheren Stellenwert. 
Globale Richtlinien fehlen.
Da die Entwicklungen der Autoindustrie längst über alle Grenzen 
hinweg ausgerichtet sind, tun sich hier mächtige Hürden auf. Was 
richtig ist für den einen Markt, hat wenig bis keine Chancen auf 
einem anderen. Die Schadstoffe aber, die tagtäglich in die Luft 
geblasen werden, machen vor keinen Grenzen halt.
Das sollten auch die Politiker wie jüngst wieder Renate Künast (Die 
Grünen) bedenken, wenn sie jetzt lauter denn je nach Elektroautos 
rufen. Es stimmt, dass die Forschung der Lithium-Ionen-Batterien auf 
einem sehr guten Weg ist. Schon in Kürze sollten die Energiespeicher 
so ausgelegt sein, dass sie Reichweiten bis zu 150 Kilometer 
erlauben. Hitze- und Kälteeinflüsse dürften ebenfalls keine 
gravierenden Nachteile mehr mit sich bringen.
Doch, woher kommt der Strom dieser »lokal emissionsfreien Autos«? Aus
der Steckdose, klar. So, wie schon jetzt für die vielen Millionen 
Akkus in Handys, Laptops und anderen Energiefressern, deren Zahl sich
in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten vervielfacht hat. Um diese 
Mengen an Strom zu produzieren, reichen die Kraftwerke schon jetzt 
kaum aus. Ob die Nutzung von Sonne und Wasser genügt, um den erhöhten
Strombedarf in Zukunft zu decken, darüber sind sich selbst Experten 
nicht einig. Was bleibt, sind also Atomkraftwerke. Und gegen die 
kämpfen mit Renate Künast viele andere, die sich jetzt mächtig für 
Elektro-Autos ins Zeug legen, vehement.
Die neuerliche Diskussion erinnert stark ans Thema Bio-Sprit. Auch 
hier sind einige zu kurz gesprungen. Wenn die einen hungern müssen, 
damit andere sauberer fahren können, ist das keine Lösung der 
Probleme.
Und wenn wir demnächst alle unsere alten Glühbirnen gegen Sparlampen 
austauschen, gleichzeitig aber unsere Elektroautos an die Steckdose 
hängen, ist das auch nicht der Stein der Weisen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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