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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Datenklau

Bielefeld (ots)

Datenschutz? Diese Vokabel können wir getrost
aus unserem Wortschatz streichen. Bis zu 2,5 Millionen Datensätze mit
möglichen Angaben über Bankverbindung, Name und Adresse hat offenbar 
allein jener Telefonwerber aus Hannover verhökert, der sich jetzt der
Polizei gestellt hat. Damit sprengt die Daten-Affäre alle bislang 
gekannten Dimensionen.
 Man darf getrost annehmen, dass es noch ungezählte weitere schwarze 
Schafe gibt, die auf der blühenden Datenwiese grasen. Experten gehen 
davon aus, dass bis zu 60 Millionen deutsche Adressdaten im Umlauf 
sind - auch deshalb, weil Verbraucher sie in der Vergangenheit allzu 
freigebig preisgegeben haben.
Wie leicht mit diesen Daten Schindluder getrieben werden kann, zeigen
die betrügerischen Konto-Abbuchungen, von denen allein in 
Ostwestfalen-Lippe mehrere hundert Fälle bekanntgeworden sind. Gewiss
- die Banken waren in der Vergangenheit zu lasch bei der Kontrolle 
der Abbuchungen. Die Hauptverantwortung aber tragen jede Unternehmen,
die Geschäfte mit den Daten machen und für deren Schutz 
verantwortlich sind. Ein Schatten fällt dabei auch auf den 
Medienriesen Bertelsmann: Selbst wenn es nur ein Subunternehmer 
gewesen sein soll, der krummer Geschäfte verdächtigt wird - die 
Kontrolle hat versagt. Oder es hat sie gar nicht gegeben.
 Die Daten sind in der Welt. Niemand vermag sie zurückzuholen. Auch 
nicht der Staat. Das ist die bittere Wahrheit.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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