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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Afghanistan

Bielefeld (ots)

Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU)
hatte gestern eine schier unlösbare Aufgabe. Er musste bei der 
Feierstunde zu Ehren des am Mittwoch getöteten Hauptfeldwebels 
Deutschlands Einsatz in Afghanistan erklären. Es hatte den toten 
Soldaten zu würdigen, Freunde und Familie zu trösten und gleichzeitig
seine Soldaten neu zu motivieren.
Nach 27 Todesfällen und bald sieben Einsatzjahren wird es immer 
schwerer daran zu erinnern, dass das unwegsame Bergland kurz vor 
China Brutstätte eines Terrors war, der auch Deutschland bedrohte. 
Bis heute ist es nicht gelungen, Ansätze einer Zivilgesellschaft zu 
schaffen, die der »Islamischen Republik Afghanistan« und dem 
westlichen Sicherheitsbedürfnis entspricht.
Das liegt nicht an den Soldaten. Vor allem: Die Arbeit der im 
Augenblick 3200 deutschen Männer und Frauen der Bundeswehr ist 
vielfach schwerer und riskanter, als Minister Jungs Bemühen um eine 
würdige Ansprache. Sie müssen keine Rede, sondern tagtäglich die 
Knochen hinhalten. Noch stehen die Soldaten zu ihrem Auftrag, mehr 
als die Deutschen daheim. Aber schon bald könnte auch ihr Engagement 
nachlassen. Erste Anzeichen für Nervosität und Irritationen gibt es 
längst.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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