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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Neun Jahre hat Bahnchef Hartmut Mehdorn für den
Börsengang der Bahn gekämpft. Es war ein dorniger Weg, der Widerstand
gegen die Privatisierung des Staatsunternehmens groß. Mehrdorn musste
viele Rückschläge einstecken und Kompromisse eingehen. Am 27. Oktober
sollte es endlich soweit sein. Mehdorn rieb sich freudig die Hände: 
Bis zu acht Milliarden Euro sollte der Börsengang in die Kassen 
spülen. Daraus wird vorerst nichts.
Die Bundesregierung zog wegen der Turbulenzen rund um die Finanzkrise
die Notbremse und stoppte den Börsengang. Eine richtige, längst 
überfällige Entscheidung. Denn wegen des Drucks auf die Aktienmärkte 
dürften derzeit nur wenige Anleger bereit sein, große Summen zu 
investieren, schon gar nicht in Neuemissionen.
Ein missglückter Börsengang aber hätte nicht nur dem Konzern selbst 
geschadet, sondern auch den Bahnkunden. Schließlich hätte die Bahn 
weit weniger Geld als geplant in die Modernisierung der 
Streckenverbindungen investieren können. Und: Immerhin ist es Bundes-
und damit Volksvermögen, dass hier versilbert werden sollte.
Gegner der Privatisierung freuen sich allerdings zu früh, wenn sie 
sagen: »Nach aufgeschoben muss aufgehoben kommen.« Der Börsengang 
wird kommen. Nur eben verspätet. Wen wundert's bei der Bahn?

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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