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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Marcel Reich-Reinicki kennt sich nicht nur mit
Literatur aus. Der 88-jährige Kritiker weiß auch, wie das 
Fernsehgeschäft läuft. Kein Regisseur hätte seinen Auftritt bei der 
Verleihung des Deutschen Fernsehpreises besser inszenieren können. 
Hervorragend! Das hat für Qualität im Flimmerkasten gesorgt. Mit dem 
Wissen, was passieren würde, verfolgten Millionen Zuschauer das 
Mienenspiel des Kritikers. Den Preis lehnte er ab, der Fernsehschar 
verkündete er das Urteil: Ihr produziert Blödsinn. Es folgten Thomas 
Gottschalks Geistesgegenwart und die Geburt einer Männerfreundschaft:
Marcel und Thomas, nun per Du, umarmten sich. Einfach Klasse: 
Spannung, Konflikt und Emotion.
So pauschal wie Reich-Ranicki Kritik übte, ist sie zutreffend und 
falsch zugleich. So war der Contergan-Film gut, manch ein Comedian 
ist witzig. Aber, ja: Die Qualitätsskala ist längst nach unten hin 
offen. Nun sprechen Marcel und Thomas über Qualität. Danach 
entwickelt sich RTL II nicht zu Arte. Und das ist gut so. Denn 
Fernsehen ist auch bunte Unterhaltung und leichte Kost. Doch die 
Macher, vor allem die privaten, aber nicht nur die, können eine 
Qualitätsdiskussion vertragen. Vielleicht erhält das neue TV-Duo 
dafür ja einen Preis.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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