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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Studiengebühren schrecken keinen potentiellen
Studenten ab. Dieses jahrelang verbreitete Credo der 
Bildungspolitiker stimmt nicht. Das zeigt die Geheimstudie 
eindrucksvoll. Immer mehr Abiturienten scheuen die hohen Ausgaben für
ein Studium und drängen auf den Ausbildungsmarkt, wo sie Haupt- und 
Realschülern die begehrten Ausbildungsplätze wegnehmen.
Die Zahl der Studenten geht nur deshalb nicht zurück, weil immer mehr
junge Leute mit einer Hochschulzugangsberechtigung die Schulen 
verlassen. Gerade junge Menschen bildungsferner Schichten schrecken 
jedoch davor zurück, einen Kredit aufzunehmen und damit die 
Studiengebühren zu bezahlen. Studieren wird so oftmals zu einer Sache
des Elternhauses. Wenn Mama und Papa nicht genug auf der hohen Kante 
haben, muss der Nachwuchs draußen bleiben.
Die versprochene soziale Abfederung der Gebühren gibt es nicht. Zwar 
bietet die KfW den Studenten einen Kredit an, doch erst in der 
vergangenen Woche ist zum zweiten Mal in Folge der dafür fällige 
Zinssatz auf 6,5 Prozent erhöht worden. Gesetzlich festgeschrieben 
kann der Zinssatz sogar bis auf neun Prozent steigen, was angesichts 
der Finanzkrise nicht unwahrscheinlich ist.
Für morgen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Bildungsgipfel 
geladen. Eine gute Gelegenheit für die Experten aus Bund und Ländern,
die richtigen Schlüsse aus der Studie zu ziehen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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