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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Für manche Erkenntnisse gibt es keinen
Wirtschaftsnobelpreis. Etwa dafür: Wenn die Verbraucher den 
vielleicht geplanten Kauf eines neuen Automobils verschieben oder 
wenn sie bei den Urlaubsausgaben sparen, haben sie um so mehr Geld 
für andere Dinge - zum Beispiel für Möbel. Wenn dann noch die 
Benzinpreise auf ein Niveau absinken wie zur Zeit, dann soll einer 
Branchenkonjunktur eigentlich nichts mehr im Wege stehen.
Und doch: Es reicht offenbar nicht aus, dass die Verbraucher Geld 
haben. Es muss auch ein Angebot da sein, das sie zum Einkauf 
verführt. Ein Angebot, das Begehrlichkeit weckt. Neue und vor allem 
teure Möbel werden nicht gekauft, weil sie »gebraucht« werden. Wenn 
die deutsche Möbelindustrie warten würde, bis die Türen der letzten 
ererbten Schrankwand aus den Angeln fallen oder bis das letzte Sofa 
zerschlissen ist, müsste sie bald Konkurs anmelden. Auch der Bedarf, 
der dadurch entsteht, dass Menschen umziehen, reicht bei weitem nicht
aus, um die Kapazitäten der Betriebe auszulasten.
Wachstum entsteht durch Leidenschaft. Beispielsweise die 
Leidenschaft, die ein Mädchen für ihre Puppe entwickelt. Erwachsene 
mögen über Barbie die Nase rümpfen. Aber indem sie trotzdem ihrer 
Tochter den Herzenswunsch erfüllen, sorgen sie dafür, dass die 
Beschäftigten der Paderborner Möbelwerke Arbeit und Lohn erhalten.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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