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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Wenn ein Weltkonzern wie Siemens Abermillionen
für Schmiergelder abzweigt, dann ist die Empörung groß. Korruption - 
pfui! So etwas tut ein deutsches Unternehmen nicht.
Nicht minder groß ist die Empörung, wenn ein Staatskonzern wie die 
Bahn nahezu die komplette Belegschaft auf verdächtige 
Geschäftsbeziehungen durchleuchtet. Rasterfahndung - pfui! So etwas 
tut ein deutsches Unternehmen nicht.
Diese beiden Extreme zeigen: Wir brauchen klare Spielregeln, wie 
künftig in Deutschland das Bakschisch-Unwesen bekämpft werden soll. 
Solche Regeln sind um so notwendiger geworden, als mit Computerhilfe 
heute nahezu jeder Datenabgleich auf Knopfdruck möglich geworden ist.
Insofern ist es zu begrüßen, dass sich der Datenschutzgipfel gestern 
immerhin grundsätzlich darauf geeinigt hat, ein Schutzgesetz speziell
für Arbeitnehmer zu schaffen - auch wenn die ermattete Große 
Koalition dieses Vorhaben auf die Zeit nach der Bundestagswahl 
vertagen will.
Bis dahin müssen sich deutsche Unternehmen auf zwei Ratgeber 
verlassen, die noch selten Fehler gemacht haben: Anstand und gesunder
Menschenverstand. Je höher die Position eines Mitarbeiters im 
Unternehmen, je korruptionsgefährdeter seine Aufgabe, desto 
intensivere Kontrollen muss er sich gefallen lassen.
Das kann man sogar klipp und klar im Arbeitsvertrag festlegen. Dann 
besteht auch kein Anlass mehr, pfui zu rufen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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