Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zu Nordirland:
Bielefeld (ots)
Es war ein mühsamer, von vielen Rückschlägen begleiteter Prozess bis zum Friedensabkommen in Nordirland zwischen Protestanten und Katholiken Ende der 90er Jahre. 3500 Menschen mussten in dem blutigen Bürgerkrieg ihr Leben lassen, bis die große Mehrheit der Menschen in Nordirland ihre politischen Führer zu einem Ende der Gewalt drängte. Dass Splittergruppen der IRA die Verantwortung für die neuerlichen Morde übernehmen würden, war zu erwarten. Wie weit die Menschen in Ulster bereits auf dem Weg zum Frieden gekommen sind, zeigt jedoch die Tatsache, dass alle demokratischen Parteien von den extremen Protestanten bis zu extremen Katholiken die Bluttaten einhellig verurteilt haben. Diese Verurteilung der Gewalt in Nordirland sollte die beste Garantie dafür bieten, dass mit den jüngsten Terroranschlägen die Zeit in der einstigen britischen Krisenregion nicht um zehn Jahre zurückgedreht wird. 30 Jahre Terror zwischen protestantischen und katholischen Extremisten haben die Menschen zu der Einsicht geführt, dass der Weg zurück zu Gewalt einer Lösung der Probleme zwischen Katholiken und Protestanten nur im Wege steht. Nach dem Friedensabkommmen von 1998 waren viele Experten skeptisch, ob dieser Vertrag langfristig halten würde. Die jüngsten Reaktionen zeigen, dass dieses Abkommen ein Modell für andere Konflikte werden kann.
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