All Stories
Follow
Subscribe to Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Mehdorn

Bielefeld (ots)

Majestäten treten nicht zurück, nicht wegen
irgendwelcher Skandale. Wer gedacht hat, Hartmut Mehdorn nimmt 
endlich seine Lokführerkrone und geht, sieht sich getäuscht. Der 
Manager mit den Nehmerqualitäten eines Boxers will auch diesen 
Skandal überleben. Jeder andere wäre aus der Bahn geworfen worden. 
Doch Mehdorn nimmt noch einmal den Kampf auf.
Es könnte, nein: Es muss sein letzter sein. Ein Spitzel an der Spitze
des größten deutschen Staatsunternehmens war schon untragbar, als die
Opfer nicht in erster Linie Journalisten, sondern Mitarbeiter der 
Bahn waren. Mehdorn gehört zu der Art Manager, denen es nicht genügt,
nur die zentralen Weichen zu stellen. Er will die totale Kontrolle - 
sogar über die Politiker, die ihn einstellten. Es bleibt ein Rätsel, 
warum sich der Bundesverkehrsminister das gefallen lässt. Durch 
Mehdorns Weigerung erhält Wolfgang Tiefensee noch eine Chance, seinen
Wagen abzukoppeln, bevor er mit dem Bahn-Chef auf dem Abstellgleis 
landet.
Dass Mehdorn allem Anschein nach E-Mails konsequent nach 
Journalisten-Namen durchforsten ließ, macht aus »007« endgültig einen
miesen Spitzel von der Art, wie es sie in Geheimdiensten und auch in 
den Führungsetagen der DDR-Stasi vielfach gegeben hat. Wer Kritik an 
der Spitze als Majestätsbeleidigung versteht, muss neutrale 
Beobachter fürchten. Doch ein Konzern wie die Bahn ist eben kein 
abgeschlossenes Königreich!

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalen-Blatt
More stories: Westfalen-Blatt
  • 27.03.2009 – 19:49

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Urteil gegen Jacquelines Eltern

    Bielefeld (ots) - »Das Unterlassen wiegt so schwer wie eine aktive Tötung«: So lautet der zentrale Satz in der Urteilsbegründung des Landgerichts Gießen. Jacquelines Eltern fütterten die Hunde, während ihr eigenes Kind verhungerte. Sie überließen ein hilfloses Wesen seinem Schicksal. Auch wenn die beiden ihr Fleisch und Blut nicht mit den eigenen Händen ...

  • 27.03.2009 – 19:47

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Koalition in Israel

    Bielefeld (ots) - Wenn Ehud Barak, der Chef der linksgerichteten Arbeitspartei Israels, plötzlich gemeinsame Sache mit Rechten und Ultrarechten macht, damit den Zusammenhalt seiner Partei aufs Spiel setzt und das alles mit Begründung, er wolle den Friedensprozess im Nahen Osten wieder voranbringen, dann darf man das nicht allzu ernst nehmen. Nicht nur ...

  • 26.03.2009 – 19:17

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema DNA-Panne:

    Bielefeld (ots) - Was muss in den 40 Heilbronner Polizisten vorgehen, die seit zwei Jahren den Mörder ihrer Kollegin Michele Kiesewetter jagen und jetzt wissen, dass sie einem Phantom hinterhergelaufen sind? Einer Tatverdächtigen, die es überhaupt nicht gab? Jetzt stehen diese Mordermittler wieder ganz am Anfang. Baden-Württembergs Innenminister Heribert ...