Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Preispolitik der Gasversorger
Bielefeld (ots)
52 US-Dollar kostet ein Fass Rohöl aktuell. Im vergangenen Jahr war das noch anders: Fast 150 US-Dollar betrug der Höchststand im Sommer. Wenn der Ölpreis gesunken ist, muss doch auch Gas günstiger werden, schlussfolgert jeder, der die Kopplung des Gaspreises an den von leichtem Heizöl kennt - jene Koppelung also, mit der die Versorgungsunternehmen ihre Preispolitik begründen. Wenn der Ölpreis steigt, wird - mit einer zeitlichen Verzögerung - auch Gas teurer. Oder umgekehrt. Das ist kein Gesetz, sondern eine Branchenvereinbarung. Und wie reagiert die Branche? Ihrer Vereinbarung entsprechend? Bedingt. Die Gasversorger reichen nur etwa die Hälfte der Preissenkung an ihre Kunden weiter. Den Rest behalten sie. Auf bis zu 1,6 Milliarden Euro werde sich ihr Mehrerlös im Jahr summieren, wenn es bei dieser Politik bleibe, haben Energieexperten ausgerechnet. Die Versorger machen Kasse, indem sie ihren Kunden Preise diktieren, deren Entstehung niemand mehr nachvollziehen kann. Was dieser Markt braucht, sind keine Vereinbarungen, sondern Wettbewerb und Transparenz.
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